Wir verwenden Cookies, um Ihnen die optimale Nutzung unserer Webseite zu ermöglichen. Es werden für den Betrieb der Seite nur notwendige Cookies gesetzt. Details in unserer Datenschutzerklärung.
10,3 Millionen Rinder lebten im Mai 2025 in Deutschland. Auf 100 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche kamen so statistisch gesehen etwa 62 Rinder. Mit 2,7 Millionen Tieren lebten dabei die meisten Rinder in Bayern. Darauf folgte Niedersachsen mit etwa 2,2 Millionen Tieren. So hielten beide Bundesländer zusammen fast die Hälfte aller Rinder in Deutschland. Ebenfalls hohe Bestandszahlen verzeichnete Nordrhein-Westfalen (1,2 Millionen Rinder).
Der Milchkuhbestand lag bei etwa 3,6 Millionen Milchkühen. Mit fast 30 Prozent wurden davon die meisten in Bayern gehalten.
Auch in der Rinderhaltung macht sich der Strukturwandel bemerkbar. Laut Agrarstrukturerhebung gab es 2023 100.730 Betriebe mit Rinderhaltung in Deutschland. Damit sank die Betriebszahl zum Vergleichsjahr 2010 um etwa 30 Prozent. Gleichzeitig stieg die Herdengröße je Betrieb: Statistisch betrachtet hielt ein Rinderbetrieb 2010 etwa 87 Rinder, 2023 waren es rund 108 Tiere.
Gut drei Viertel der Rinder lebten in Betrieben mit mindestens 100 Rindern. Bei Betrieben mit Milchkuhhaltung lag die durchschnittliche Herdengröße 2023 (Stichtag 1. März) bei etwa 81 Tieren.
Und wie viele Rinder werden in Deutschland ökologisch gehalten? Erfahren Sie mehr auf unserer Seite zur ökologischen Tierhaltung.
Dabei handelt es sich um verschiedene Rinderrassen. Diese werden anhand der Nutzungsrichtung unterteilt in Milchnutzungsrassen, Fleischnutzungsrassen und Doppelnutzungsrassen.
Die meisten Rinder in Deutschland gehörten im Mai 2025 den Milchnutzungsrassen an (44 Prozent). Am häufigsten vertreten ist dabei mit einem Anteil von 94 Prozent das Deutsche Holstein (schwarz- und rotbunt). Bei Milchnutzungsrassen liegt der Schwerpunkt der Zucht auf einer hohen Milchleistung. Ihr Fleischanteil ist dagegen gering.
Fleischnutzungsrassen hingegen setzen gut Muskelgewebe und Fett an, dafür ist die Milchleistung geringer. Typische Rassen sind hier Limousin, Charolais und Deutscher Angus. Insgesamt 22 Prozent der deutschen Rinder gehörten im Stichmonat Mai 2025 den Fleischnutzungsrassen an.
Zu den Doppelnutzungsrassen zählen Rassen, die nicht auf Fleisch- oder Milcherzeugung spezialisiert sind, sondern für beide Nutzungsrichtungen eingesetzt werden. Im Mai 2025 machten diese Rassen rund ein Drittel des deutschen Rinderbestands aus. Typische Vertreter der Doppelnutzungsrassen sind Fleckvieh und Braunvieh. 84 Prozent der in Deutschland gehaltenen Doppelnutzungsrinder gehörten dabei im Mai 2025 der Rasse Fleckvieh an.
In Deutschland wurden 2020 rund acht von zehn Rindern in Laufställen gehalten, in denen sie sich frei bewegen können. Die Ausgestaltung dieser Stallungen variiert allerdings beträchtlich. Die Spannweite reicht von Ställen deren Boden ausschließlich aus Betonspalten besteht (meist bei Rindermastbetrieben), bis hin zu großzügigen Boxenlaufställen für Milchkühe. Daneben ist noch die saisonale oder ganzjährige Anbindehaltung anzutreffen. Diese Haltung betraf rund zehn Prozent der Haltungsplätze.
Unabhängig von der Haltungsform hatte 2019 etwa jedes dritte Rind im Sommer regelmäßigen Weidegang. Dabei war die durchschnittliche Weidedauer im Jahr für Rinder ohne Milchkühe mit 31 Wochen etwa sechs Wochen länger als für Milchkühe. Für beide Gruppen ging es dabei täglich etwa einen halben Tag auf die Weide.
In der Europäischen Union (EU) wurden 2020 insgesamt 77 Millionen Rinder gehalten. Deutschland hatte dabei mit rund 11,3 Millionen Tieren den zweitgrößten Rinderbestand. Die meisten Rinder lebten in Frankreich (17,5 Millionen). Bei der Milchkuhhaltung hingegen hatte Deutschland mit 3,9 Millionen Milchkühen die Nase vorn. Frankreich lag mit 3,5 Millionen Tieren auf Platz zwei.
Im Jahr 2023 erzeugten die Milchkühe in Deutschland 34 Millionen Tonnen Milch. Das entsprach gut einem Fünftel der Milcherzeugung in der EU. Die durchschnittliche jährliche Milchleistung je Kuh lag im selben Jahr in Deutschland bei rund 8.800 Kilogramm.
Bei der Erzeugung von Rind- und Kalbfleisch war Deutschland 2023 mit 997.000 Tonnen Schlachtgewicht nach Frankreich der zweitgrößte Erzeuger in der EU.
Informationen rund um Erzeugung, Verbrauch und Verzehr in Deutschland finden Sie in unserenMilchbilanzen und der Versorgungsbilanz Fleisch.
Etwa in jedem zweiten landwirtschaftlichen Betrieb mit Viehhaltung in Deutschland wurden 2023 Rinder gehalten, um Milch und Fleisch oder beides zu erzeugen. Zusätzlich liefern Rinder Felle und Leder, aber auch Mist, Jauch und Gülle, die in der Landwirtschaft als natürliches Düngemittel eingesetzt werden können.
Rund ein Viertel des Produktionswertes der deutschen Landwirtschaft geht auf die Rinderhaltung zurück. Nach vorläufigen Angaben der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung lag der Produktionswert für das Jahr 2024 bei 75,4 Milliarden Euro. Rund 20 Prozent entfielen dabei auf die Milch.
Angaben und Auswertungen zum Milchpreis liefert unsere Seite Milchpreise und Milchmengen in Deutschland.
Informationen zu Schlachtpreis und Schlachtmenge von Rindern und Bio-Rindern finden Sie in unserem Wochenbericht gemäß 1. FlGDV und auf der Seite zu Fleischpreisen.
Bundesinformationszentrum Landwirtschaft: Rindermast in Deutschland
Bundesinformationszentrum Landwirtschaft: Aktuelles zur Rinderhaltung
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Rinder