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Schweinehaltung Tierhaltung

Schweine sind der wichtigste Fleischlieferant Deutschlands und spielen eine entscheidende Rolle in der heimischen Landwirtschaft. Die Statistiken zum Schweinebestand in Deutschland und der EU, den Haltungsformen und der ökologischen Schweinehaltung finden Sie hier.

Die meisten Schweine leben in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen

Eine Voraussetzung, um die hohe Nachfrage an Produkten aus Schweinefleisch zu erfüllen, ist ein großer Bestand. Im Mai 2025 lag dieser bei insgesamt 20,9 Millionen Schweinen. Den größten Anteil davon nahmen mit 13 Millionen Tieren die Mast- und Jungschweine ein.

Die Schweinehaltung ist über das gesamte Bundesgebiet verbreitet. Dennoch gibt es Bundesländer, in denen der Schweinebestand deutlich höher ist. Die mit Abstand meisten Schweine wurden im Mai 2025 in Niedersachsen gehalten - insgesamt 6,9 Millionen Tiere. Mit 5,8 Millionen Schweinen folgte Nordrhein-Westfalen auf dem zweiten Platz.

96 Prozent der Schweine auf Spaltenboden gehalten

Nach den Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020 standen für die Schweinehaltung in Deutschland 27,8 Millionen Haltungsplätze zur Verfügung. Der Spaltenboden war dabei das dominierende Haltungsverfahren: 96 Prozent der Haltungsplätze in den landwirtschaftlichen Betrieben waren Spaltenböden. Dabei wird in Voll- und Teilspaltenböden unterschieden. In beiden Varianten werden Kot und Harn durch kleine Schlitze im Boden abgeführt. Mit 79 Prozent (22 Millionen Haltungsplätze) ist der Vollspaltenboden das am häufigsten genutzte Haltungsverfahren in Deutschland.

Kontinuierlicher Rückgang der Betriebe mit Schweinehaltung

Die Zahl der Schweine in Deutschland nahm nach den Ergebnissen der Agrarstrukturerhebung 2023 im Vergleich zu den Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020 ab (-3,9 Millionen Schweine). Im Vergleich zu 2013 ist das ein Rückgang um 22 Prozent. 

Zwischen 2013 und 2023 hat sich die Betriebszahl um 44 Prozent verringert – eine Messgröße für den Strukturwandel in der Schweinehaltung. Durch den stärkeren Rückgang der schweinehaltenden Betriebe, im Vergleich zum Schweinebestand, erhöhte sich die Zahl der Schweine pro Landwirtin und Landwirt in den vergangenen zehn Jahren. Hielt ein Betrieb im Jahr 2013 im Schnitt 585 Schweine, so hielt er 2023 etwa 810 Schweine. Durch die Spezialisierung in der Schweinehaltung geht die Zahl der kleinen Betriebe zurück und Betriebe mit über 1.000 Schweinen werden zum Standard. Rund 30 Prozent der Schweine in Deutschland wurden 2023 in Betrieben mit 1.000 bis 1.999 Schweinen gehalten.

Ökologische Schweinehaltung

Die ökologische Schweinehaltung in Deutschland ist bislang noch eine Nische. Zwar ist die Zahl der ökologisch gehaltenen Schweine seit 2010 von etwa 156.300 auf 244.200 im Jahr 2023 gestiegen, jedoch liegt der Anteil am gesamten Schweinebestand nur bei einem Prozent. Mehr dazu erfahren Sie auf unserer Seite zur ökologischen Tierhaltung.

Spanien hält die meisten Schweine in der EU

Insgesamt 1,2 Millionen Betriebe hielten im Jahr 2020 Schweine in der EU. Mit etwa 775.600 Betrieben waren dabei die meisten in Rumänien zu finden. 96 Prozent dieser rumänischen Betriebe hielten unter zehn Großvieheinheiten (GV). Die meisten großen Betrieben mit 200 bis 499,9 GV, befanden sich hingegen mit 8.100 Haltern in Deutschland. Bei der Größenklasse von 500 GV und mehr lag Deutschland mit 3.000 Haltern hinter Spanien mit 5.300 Haltern. Damit hielt Spanien 2020 die meisten Schweine in der EU (30,1 Millionen). Auf dem zweiten Platz folgte Deutschland mit 26,3 Millionen Schweinen.

Die Schweinehaltung hat in der EU eine große wirtschaftliche Bedeutung. Mit einem Produktionswert von 43 Milliarden Euro war Schweinefleisch im Jahr 2022, nach der Milchproduktion, das tierische Erzeugnis mit dem höchsten Produktionswert. Weitere Daten finden Sie auf unserer Seite zur Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung der EU.

Visualisierte Auswertung der Schweinehaltung und Bestandsklassen

Das Schwein: eines der ältesten Nutztiere

Ein Ferkel auf einer Weide.
©BLE, Bonn/Foto: Dominic Menzler

Das Schwein wurde schon vor über 9.000 Jahren als Nutztier domestiziert. Früher wurde es in kleinen Höfen gehalten, in denen das Vieh teilweise mit den Menschen unter einem Dach lebte. Die Schweinehaltung hat sich in den vergangenen Jahrzehnten allerdings rasant verändert. Heutzutage ist sie größtenteils in spezialisierten Betrieben mit großen Tierbeständen zu finden. Ausschlaggebend für die Spezialisierung ist, dass die unterschiedlichen Produktionsabschnitte Zucht, Ferkelerzeugung und Mast spezielle Anforderungen und Kenntnisse von den Landwirtinnen und Landwirten fordern.

Weiterführende Informationen

Versorgungsbilanz Fleisch

Wöchentliche Anzahl, Menge und Preise von Schlachtschweinen: Preismeldung Fleisch

Statistisches Bundesamt Zahl der schweinehaltenden Betriebe geht weiter zurück

Bundesinformationszentrum Landwirtschaft Schweinemast in Deutschland

Bundesinformationszentrum Landwirtschaft Aktuelles zur Schweinehaltung

Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat: Schweine

Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat:  Aktuelle Herausforderungen in der Schweinehaltung