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Waldbrandstatistik Forstwirtschaft

Seit den verheerenden Waldbränden Mitte der 1970er-Jahre werden durch die Bundesverwaltung mit den zuständigen Landesforstbehörden die Daten der Bundesländer zu einer bundesweiten Statistik zusammengeführt. Sie gibt Auskunft über Flächengrößen, Ursachen und Verluste sowie Ausgaben für die Waldbrandvorbeugung und -kontrolle.

Waldbrandstatistik 2022

Die 2022 von Waldbränden betroffene Waldfläche entspricht in etwa der ostfriesischen Insel Borkum.

Wie groß war die verbrannte Waldfläche?

2022 vernichteten 2.397 Brände rund 3.058 Hektar Waldfläche. Die verbrannte Fläche entspricht damit in etwa der ostfriesischen Insel Borkum. Seit Beginn der Erhebung der Waldbrandstatistik im Jahr 1977 ging damit im Jahr 2022 die zweitgrößte Waldfläche durch Brände verloren – höher lag sie nur 1992 mit 4.908 Hektar.

Die verbrannte Waldfläche war 2022 mehr als dreimal so groß wie der jährliche Durchschnittswert mit 847 Hektar (seit 1991). Auch die Anzahl der Brände lag mit 2.397 deutlich über dem Mittel (1.160 Brände).

In welchen Monaten gab es die meisten Brände?

Fast 70 Prozent aller Brände entstanden zwischen Juni und August. 90 Prozent aller Flächen verbrannten in diesen Monaten. Diese Zahlen spiegeln die extreme Hitze und Trockenheit in den Sommermonaten wider. Aufgrund der langen Trockenperioden zog sich die Waldbrandsaison durch das ganze Jahr. Bereits im März gab es 141 Brände.

In welchem Bundesland hat es am häufigsten gebrannt?

Im Bundesländervergleich liegt Brandenburg mit 523 Bränden auf rund 1.426 Hektar Fläche an der Spitze. Aufgrund seiner sandigen Böden und leicht brennbaren Kiefernwälder ist Brandenburg besonders anfällig für Waldbrände. Die zweitgrößte Fläche verbrannte in Sachsen mit 785 Hektar, verteilt auf 217 Brände.

Was war die häufigste Brandursache von Waldbränden?

Fahrlässigkeit ist die häufigste Ursache, die einen Waldbrand auslöst.

Häufig ist die genaue Brandursache bei Waldbränden unbekannt. Rund 42 Prozent der Waldfläche verbrannte 2022 aus ungeklärten Gründen, gefolgt von Vorsatz/Brandstiftung (36 Prozent). 

Bei den „sonstigen handlungsbedingten Einwirkungen“ sind solche Brandursachen aufgeführt, bei denen angenommen wird, dass der Brand durch bekannte Einwirkungen verursacht wurde, allerdings ohne dass Fahrlässigkeit angenommen werden konnte (zum Beispiel Entzündung durch Munition auf einem Truppenübungsplatz). 2022 wurden so 249 Waldbrände auf 339 Hektar (11 Prozent) verursacht.

Zehn Prozent der Brandflächen sind auf Fahrlässigkeit, verursacht beispielsweise durch Camper oder Besucher im Wald, zurückzuführen.

Hier finden Sie die Waldbrandstatistiken der Bundesrepublik Deutschland der vergangenen Jahre:

Visualisierung ausgewählter Daten zur Waldbrandstatistik

Brände in Europa

Einen Überblick über die Brände in Europa verschafft der Emergency Management Service der Europäischen Kommission. Mit Hilfe eines Satelliten (VIIRS) werden Brände in Europa erkannt. Die Bildergalerie zeigt die monatlichen Brände im Jahr 2023.

Quelle: Europäisches Waldbrandinformationssystem

Ursprung der Waldbrandstatistik

Der Wald hat vielfältige Funktionen, darunter die Nutz-, Schutz- oder Erholungsfunktion. Gerade in dicht besiedelten Ländern wie Deutschland spielt daher der Schutz und Erhalt des Waldes eine wichtige Rolle. Dazu gehört auch die Minimierung oder Vermeidung der Vernichtung von Waldflächen durch Kalamitäten, wie beispielsweise Waldbrände.

Seit den verheerenden Waldbränden Mitte der 1970er-Jahre werden durch die Bundesverwaltung mit den zuständigen Landesforstbehörden die Daten der Bundesländer zu Waldbränden in einer bundesweiten Statistik zusammengeführt. Diese gibt Auskunft über Flächengrößen, Ursachen und Verluste sowie Ausgaben für die Waldbrandvorbeugung und -kontrolle.

Aufgrund der ermittelten Werte können Prognosen und Risiken aufgezeigt und Vorkehrungen zur Vermeidung von Waldbränden getroffen werden. Dies dient dem Ziel, in Zukunft die Waldbrände in Anzahl und Flächengröße zu verringern.

Häufig gestellte Fragen zur Waldbrandstatistik