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Die nachstehende Darstellung der für die Ernte 2024 maßgeblichen Witterungsverhältnisse stützt sich weitgehend auf die jahreszeitliche und monatliche Berichterstattung sowie anlassbezogene Sonderveröffentlichungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Die Klimatische Wasserbilanz wird als Differenz aus der Niederschlagssumme und der Summe der potentiellen Verdunstung nach FAO definiert.
Nach dem regenreichen August 2023 folgte der regenreichste Herbst seit 2002. Aufgrund der über lange Phasen teils weit überdurchschnittlichen Temperaturen wurde es der zweitwärmste, in Süddeutschland sogar der wärmste Herbst seit Aufzeichnungsbeginn 1881. Die klimatische Wasserbilanz war im September überwiegend negativ. Im Oktober war zunächst im Norden, in der zweiten Monatshälfte zunehmend auch in den anderen Landesteilen eine positive Wasserbilanz zu verzeichnen, im November war die klimatische Wasserbilanz nahezu flächendeckend positiv.
Der wärmste September seit Aufzeichnungsbeginn 1881 startete vor allem von Nordrhein Westfalen bis in den Süden mit durchnässten Oberböden. Bei konstant sonnigem und sehr warmem Wetter sank die Bodenfeuchte jedoch vielfach in den unterdurchschnittlichen Bereich. Wo die Bedingungen es zuließen, wurde die im Mittel um fünf Tage verspätete Rapsaussaat nachgeholt. Ab der zweiten Monatsdekade sorgten gelegentliche Niederschläge für eine Anfeuchtung der oberen Bodenschichten; regional führten Unwetter zu Bodenerosion und teils zu Verschlämmung. Dennoch lagen die Monatsniederschläge mit rund 33 Millimeter deutlich unter dem Mittel der Jahre 1991 bis 2020 (65 Millimeter). Silage Mais reifte nur langsam ab, die Maisernte begann etwa fünf Tage später als im Mittel der Jahre seit 1992.
In der ersten, ungewöhnlich warmen Oktoberhälfte zogen vor allem im Norden zeitweise Niederschlagsgebiete durch. In der Mitte und im Süden herrschten insgesamt trockenere Verhältnisse. Vor allem in tieferen Lagen vom Nordwesten bis in den Süden wurde verbreitet Wintergerste gesät, die in den warmen Böden zumeist rasch auflief. Im Süden verzögerte eine sehr trockene Krume örtlich den Aufgang. Bis zum Monatsende wurde die Maisernte abgeschlossen und Winterweizen bestellt. Nach einem Temperatursturz zur Monatsmitte setzte sich in der letzten Dekade deutschlandweit sehr niederschlagsreiches und mildes Wetter durch. Damit stieg die Bodenfeuchte bis zum Monatsende im Norden und in der Mitte auf normale bis überdurchschnittliche Werte. In Baden-Württemberg und Bayern war die Bodenfeuchte weiterhin unterdurchschnittlich. Über Deutschland gemittelt lag die Niederschlagssumme mit 101 Millimeter deutlich über dem vieljährigen Mittel (63 Millimeter).
Der November verlief unter andauerndem Tiefdruckeinfluss sehr niederschlagsreich. Mit 124 Millimeter im deutschen Flächenmittel (Mittel 1991 bis 2020: 63 Millimeter) war es der zweitnasseste November seit 1881. Aufgrund weit überdurchschnittlicher Temperaturen in den ersten zwei Monatsdritteln zeigten sich viele Pflanzen noch wüchsig. Winterweizen lief – nahezu zum üblichen Zeitpunkt – zügig und gleichmäßig auf. Die Bodenfeuchte stieg in der zweiten Monatshälfte auch im Süden auf überdurchschnittliche Werte. Ab dem letzten Novemberwochenende stellte sich winterliches Wetter ein, zum Teil bildete sich bis ins Flachland eine Schneedecke. Überall kehrte Vegetationsruhe ein, und in den schneearmen oder -freien Regionen drang der Frost in die obersten Zentimeter des Bodens ein.
Der Winter brachte sehr milde und über lange Phasen regenreiche Witterung. Über Deutschland gemittelt war es der drittwärmste und gleichzeitig der viertnasseste Winter seit Aufzeichnungsbeginn 1881. In Teilen des Nordens und Ostens war es sogar der nasseste Winter in der gesamten mehr als 140-jährigen Messreihe. Dabei gab es auch frostige und schneereiche Episoden. Markant waren die ergiebigen Niederschläge in der zweiten Dezemberhälfte, die in der Nordhälfte gebietsweise zu länger andauernder Überflutung landwirtschaftlicher Flächen führten.
Der Dezember begann verbreitet mit Frost und einer Schneedecke, südlich der Donau fiel bis in tiefe Lagen rund ein halber Meter Schnee. Bei teils mäßigen bis strengen Nachtfrösten drang der Frost vor allem in schneearmen Regionen einige Zentimeter in die Böden ein. In manchen Regionen konnte bereits Eiswein gelesen werden. Ende der ersten Monatsdekade setzte sich sehr mildes Wetter durch, das bis über den Jahreswechsel hinaus andauerte. Die Vegetationsruhe wurde gelockert. In der zweiten Dezemberhälfte regnete es vor allem vom Norden bis in die Mitte mehrfach sehr ergiebig. Die Folge war verbreitet starkes Hochwasser von kurz vor Weihnachten bis nach Silvester, besonders von Niedersachsen über Westfalen bis nach Hessen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Mit rund 120 Millimeter lagen die Monatsniederschläge weit über dem Mittel des Zeitraums 1991 bis 2020 (71 Millimeter).
In den ersten Januartagen setzte sich die milde und nasse Witterung samt Hochwasser und Überflutungen fort. Dagegen stellte sich in der zweiten und dritten Januarwoche überwiegend winterlich kaltes und zeitweise sonniges Wetter ein, zum Teil mit Dauerfrost und mäßigem bis strengem Nachtfrost. Vielerorts ergaben sich erneut Möglichkeiten zur Eisweinlese. Die Böden gefroren verbreitet mehr als 10 Zentimeter und gebietsweise mehr als 20 Zentimeter tief, die Vegetationsruhe festigte sich. Am 17. Januar kam es in der Südhälfte zu teils massivem Eisregen, nördlich anschließend zu ergiebigem Schneefall, örtlich kam es zu Schnee- und Eisbruch. Im letzten Januardrittel dominierte sehr mildes und zeitweise nasses Wetter. Über Deutschland gemittelt lagen die monatlichen Niederschlagssummen mit 75 Millimeter erneut über dem vieljährigen Mittel in Höhe von 65 Millimeter.
Der mit Abstand mildeste Februar seit Aufzeichnungsbeginn 1881 gestaltete sich nahezu durchgehend unbeständig, schneefrei und sehr mild, besonders im Westen verlief der Monat nahezu frostfrei. Die Temperatur lag rund 5 Grad über dem Mittelwert des Zeitraums 1991 bis 2020. Gegen Ende des ersten Monatsdrittels folgte eine Phase mit ergiebigem Dauerregen, die vom Norden bis in die Mitte nochmals zu Hochwasser und Überflutungen führte. Die Wassersättigung der Böden ging weiter voran, zum Monatsende waren die Böden tiefgreifend aufgefüllt. Mit 81 Millimeter Niederschlag war auch der letzte Wintermonat überdurchschnittlich nass (langjähriger Mittelwert 53 Millimeter). Bei ungewöhnlich milden Temperaturen nach der Monatsmitte erfolgte besonders im Südwesten starker Zuflug von Rüsselkäfern in den Raps. Die Natur entwickelte sich rasch weiter, zum Monatsende war ein Vorsprung von rund zwei Wochen im Vergleich zum Mittel der letzten Jahrzehnte zu verzeichnen.
Bis Mitte April verlief der Frühling 2024 eher niederschlagsarm und fast durchgehend sehr mild, danach folgte eine nasskalte Phase mit verbreiteten Nachtfrösten, die regional massive Schäden verursachten. Hinzu kam zeitweise sehr unbeständige Witterung, regional mit Starkregen und Hagelschlag. Insgesamt war es mit einer Abweichung von zwei Grad zur Referenzperiode 1991 bis 2020 der wärmste Frühling seit Aufzeichnungsbeginn 1881 und mit markant überdurchschnittlichen Niederschlägen das nasseste Frühjahr seit 2006, was in Verbindung mit dem niederschlagsreichen vorangegangenen Winterhalbjahr wiederholt zu wassergesättigten Böden führte. Damit war Frühjahrstrockenheit in diesem Jahr verbreitet kein Thema.
Im mildesten März seit Aufzeichnungsbeginn blieben spätwinterliche Kälterückfälle aus. Die Temperaturen lagen mit 7,5 Grad Celsius weit über dem Mittelwert 1991 bis 2020 (4,6 Grad Celsius), womit die starke Verfrühung der Pflanzenentwicklung von zwei bis drei Wochen gegenüber dem Mittel der vergangenen Jahrzehnte bestehen blieb. Gegen Monatsende blühten in den typischerweise früheren Regionen bereits die Süßkirschen. Im ersten Märzdrittel ließ eine trockene Phase zumindest leichte Böden für die Aussaat von Sommergetreide abtrocknen. Im weiteren Verlauf durchnässten im Westen und Südwesten Niederschläge die Oberböden wieder und behinderten so die Arbeiten. Weiter östlich kam bei trockeneren Bedingungen die Aussaat von Sommergetreide und später auch von Zuckerrüben gut voran, ehe im letzten Drittel teils auch dort Niederschläge eine Arbeitspause erzwangen. Über Deutschland gemittelt lagen die Niederschläge mit 46 Millimeter unter dem Mittel 1991 bis 2020 (57 Millimeter). Besonders trocken verlief der März im Nordosten und von Sachsen bis Ostbayern, was nach dem nassen Winter für die Frühjahrsbestellung von Vorteil war. Die Bodenfeuchte lag im Westen und Südwesten etwas über den langjährigen Mittelwerten, in den übrigen Regionen war sie leicht unterdurchschnittlich.
Bis Mitte April setzte sich die für die Jahreszeit sehr warme Witterung fort, dabei gab es vor allem ab dem 5. des Monats regional längere trockene Phasen. Nahezu deutschlandweit begannen Apfelbäume und Raps zu blühen. Mit rund 2,5 Wochen Verfrühung gegenüber dem Mittel der letzten Jahrzehnte handelte es sich beim Apfel um die früheste beobachtete Blüte seit mindestens 1992. In einigen Regionen des Südens und Ostens belief sich die Verfrühung sogar auf drei Wochen. Mit abtrocknenden Oberböden wurde die Aussaat von Sommergetreide und Rüben fortgesetzt, im Nordwesten und Norden blieben jedoch einige Flächen dafür zu nass. Ab der Monatsmitte unterbrach ein Kaltlufteinbruch mit ergiebigen Niederschlägen die Frühjahrsaussaat. Vor allem in den Nächten zum 22. und 23. April traten in weiten Landesteilen leichte, nach Osten hin örtlich mäßige Fröste unter -5 Grad Celsius auf. Speziell im Obst- und Weinbau entstanden an den ungewöhnlich weit entwickelten Pflanzen in vielen Regionen massive Schäden. Am stärksten war der Osten betroffen. Zum Monatsende wurde bei trocken-warmem Wetter die Saat von Rüben und Mais fortgesetzt. Mit 64 Millimeter war es bezogen auf das Mittel 1991 bis 2020 (45 Millimeter) der dritte April mit überdurchschnittlichen Niederschlägen in Folge. Dabei stand ein niederschlagsreicher Norden und Westen einigen trockenen Regionen im Osten und südlich der Donau gegenüber. Die Temperatur lag letztendlich rund ein Kelvin über dem Mittelwert von 1991 bis 2020.
Der Mai verlief nach wechselhaftem Start bis knapp über die Monatsmitte hinaus in der Nordhälfte sehr warm und trocken. Die obersten Bodenschichten trockneten dort vor allem nach Osten hin vielerorts stark aus, mitunter kam es zu Trockenstress bei den Sommerungen. In der Südhälfte wechselten sich trockene Phasen mit teils kräftigem Regen ab. In einigen späteren Lagen Deutschlands erfolgte die Maisaussaat, verbreitet wurde der erste Silageschnitt eingefahren – im Deutschlandmittel rund zehn Tage früher als üblich. Die zweite Monatshälfte gestaltete sich zunehmend unbeständig mit teils ergiebigem Regen, örtlich zogen heftige Gewitter mit Hagel durch, der kleinräumig starke Schäden verursachte. Die Bodenfeuchte stieg auch in der Nordosthälfte allmählich an, sonst wurden die Böden großteils völlig durchnässt. Dauerregen verursachte nach der Monatsmitte im Saarland und in Teilen der Pfalz ein massives Hochwasser, zum Monatsende begann im Süden mit intensivem Dauerregen eine großflächige extreme Hochwasserlage. Die Pflanzenentwicklung zeigte sich zum Frühlingsende noch um mehr als eine Woche verfrüht. Über Deutschland gemittelt war der Mai mit 118 Millimeter der drittniederschlagsreichste seit 1881, das Mittel 1991 bis 2020 von 70 Millimeter wurde weit übertroffen. Dabei fiel im Westen und Süden verbreitet mehr als das Doppelte der üblichen Menge, für das Flächenmittel Baden-Württembergs wurde mit 181 Millimeter ein neuer Rekord aufgestellt. In Teilen Brandenburgs und Ostsachsens waren die Summen hingegen unterdurchschnittlich. Die klimatische Wasserbilanz war im Südwesten und Süden meist positiv, ansonsten ausgeglichen bis negativ. Die Bodenfeuchte war verbreitet überdurchschnittlich, von Brandenburg und Sachsen-Anhalt bis nach Thüringen und Sachsen jedoch oft unterdurchschnittlich.
Anfang Juni verschärfte sich in Süddeutschland mit weiterem ergiebigem Dauerregen die großräumige Hochwasserlage. Viele landwirtschaftliche Flächen standen tagelang unter Wasser. Ansonsten verlief die erste Monatshälfte leicht wechselhaft mit einigen trockenen Tagen, sodass die Oberböden allmählich abtrockneten. Durch die gute Wasserversorgung der Böden ging das Grünlandwachstum zügig voran. Vielerorts konnte witterungsbedingt aber erst jetzt der erste Heuschnitt erfolgen, der über Deutschland gemittelt fast zwei Wochen später durchgeführt wurde als im Mittel der letzten Jahrzehnte. Niedrige Temperaturen zu Beginn des zweiten Monatsdrittels bremsten die Pflanzenentwicklung. Die Witterungsbedingungen zum Bestandesschluss von Kartoffeln und Rüben waren regional extrem uneinheitlich. In der zweiten Junihälfte wurde es spürbar wärmer. Eine verbreitet trockene Phase gab es allerdings nur vom 22. bis zum 26. Juni, die teils für einen späten ersten Heuschnitt und für den Beginn der Ernte von Wintergerste genutzt wurde. Sonst zogen häufig Regengebiete oder teils heftige Gewitter mit Starkregen und Hagel durch, die örtlich zu Schäden führten, mitunter ging Getreide ins Lager. Der Infektionsdruck durch Pilzkrankheiten stieg insgesamt an. Über Deutschland gemittelt brachte der Juni 2024 mit 89 Millimeter etwas mehr Niederschlag als im langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 (76 Millimeter). Dabei verteilten sich Niederschlagsüberschüsse und -defizite ungleichmäßig über die Bundesrepublik, viele Regionen im Norden und ganz im Süden waren überdurchschnittlich nass. Die Bodenfeuchte war vielfach überdurchschnittlich, lediglich in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen unterdurchschnittlich. Eine Auswertung des Deutschen Wetterdienstes zeigte, dass im zwölf monatigen Zeitraum von Juli 2023 bis Juni 2024 mehr Niederschlag fiel als in allen vorangegangenen zwölf Monats Zeiträumen seit Aufzeichnungsbeginn 1881.
Der Juli gestaltete sich insgesamt unbeständig. Dabei war es in den ersten Tagen regnerisch und kühl, weshalb die Ernte der Wintergerste unterbrochen werden musste. Etwa vom 6. Juli bis zum Monatsende wechselten sich trockene und sehr warme bis heiße Phasen, die höchstens wenige Tage dauerten, mit kräftigen Schauern und Gewittern oder großflächigerem Regen ab. Mehrmals traten Unwetterlagen auf, wobei heftige Gewitter lokal Schäden durch extremen Starkregen, Hagel oder Sturmböen anrichteten. Gegen Ende der kurzen Trockenphasen ging die Feuchte der obersten Bodenschichten in vielen Regionen Deutschlands gerade so weit zurück, dass die Raps- und Getreideernte fortgesetzt werden konnte. Tendenziell waren die trockenen Phasen vom Südwesten bis in den Osten etwas länger, und die Ernte kam hier besser voran als im Nordwesten und Westen. Nur regional führten Tage mit Höchstwerten über 30 Grad Celsius bei den Pflanzen zu Hitzestress und Sonnenbrandschäden, Trockenstress war hingegen kaum ein Thema. Die Ernte der Wintergerste wurde nach der Monatsmitte in späten Lagen abgeschlossen, sie erfolgte besonders im Norden und Osten um ein paar Tage verfrüht. In der zweiten Julihälfte erfolgte vor allem in den früheren Lagen die Ernte des Winterweizens und der Drusch des Sommergetreides begann. Mit 89 Millimeter Niederschlag lag der deutschlandweite Mittelwert nur knapp über dem langjährigen Mittelwert (87 Millimeter). Die Bodenfeuchte lag um rund 20 Prozent nutzbarer Feldkapazität über dem Mittel des Zeitraums 1991 bis 2020. Insbesondere von Brandenburg bis nach Bayern wurden jedoch regional unterdurchschnittliche Werte berechnet, wobei die niedrigsten Werte in Sachsen auftraten.
Im August nahmen die trockenen und teils heißen Witterungsabschnitte zu, dennoch traten wiederholt Wetterlagen mit verbreiteten Schauern und Gewittern auf, wobei lokal Schäden durch heftigen Starkregen, Hagel oder Sturmböen entstanden. Wegen nasser Bestände mussten die Erntearbeiten zeitweise pausieren. Während der trockenen Phasen liefen die Mähdrescher auf Hochtouren, sodass die Getreideernte bis auf ein paar Restflächen in den ersten beiden Monatsdritteln abgeschlossen werden konnte. Regional war ein weiterer Heuschnitt möglich. Mais, Zuckerrüben und Grünland zeigten sich bei überdurchschnittlichen Temperaturen und guter Wasserversorgung weiterhin sehr wüchsig. Regional im Osten und auch in manchen Lagen des Westens und Südwestens führte austrocknender Oberboden vor allem in der zweiten Monatshälfte jedoch zu Trockenstress bei Mais und Zuckerrüben. In der zweiten Monatshälfte wurde besonders im Nordosten sowie in mittleren bis höheren Lagen Winterraps bestellt, geringfügig später als üblich. Erste Bestände liefen vor allem im Osten, regional aber auch im Süden Deutschlands zum Monatsende bereits auf. Der Befallsdruck durch Pilzkrankheiten und Schnecken blieb vielerorts sehr hoch.
Die Oberböden wurden im Monatsverlauf über Deutschland gemittelt allmählich trockener, eine kurze Hitzewelle etwa vom 11. bis zum 14. August ließ die obersten Zentimeter in fast ganz Deutschland abtrocknen. Am 13. August stiegen die Temperaturen in der Südwesthälfte teils über 35 Grad Celsius, damit war es der heißeste Tag des Jahres. Im weiteren Monatsverlauf war die Bodenfeuchte vom Südwesten bis in den Osten und Nordosten zunehmend unterdurchschnittlich, im Westen und Nordwesten sowie in Süd- und Ostbayern blieb sie hingegen vielerorts überdurchschnittlich. Mit der vielerorts im Laufe der ersten Augusthälfte beobachteten Fruchtreife des schwarzen Holunders begann der phänologische Frühherbst – im Deutschlandmittel neun Tage früher als im vieljährigen Mittel.
Insgesamt verlief dieser Sommer recht durchwachsen. Dennoch war der Sommer über Deutschland gemittelt niederschlagsnormal und weder sonnenscheinarm noch unterkühlt – auch nicht bezogen auf das neuere Klimamittel 1991 bis 2020. Die über Deutschland gemittelte Niederschlagssumme entsprach mit 240 Millimetern beinahe dem Mittel 1991 bis 2020 (241 mm). Dabei verteilten sich die Niederschlagssummen ungleichmäßig über Deutschland. Die klimatische Wasserbilanz des Sommers 2024 war in vielen Regionen – wie im Sommer üblich – negativ, vor allem für das Bayerische Alpenvorland wurden jedoch deutlich positive Werte berechnet. In vielen Regionen war die negative Abweichung allerdings geringer als üblich. Mit einer Mitteltemperatur von 18,5 Grad Celsius fiel der Sommer sehr warm aus, in der über 140-jährigen Reihe seit 1881 landete er auf Platz fünf (zusammen mit den Jahren 2023 und 1947). Die Sonne schien im Sommer 2024 im deutschen Flächenmittel 708 Stunden, der Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020 betrug lediglich 654 Stunden.
Agrarmeteorologische Berichte des Deutschen Wetterdienstes ab 2019
Hier finden Sie Informationen zur Bodenfeuchte und anderen Wasserhaushaltsgrößen: Bodenfeuchteviewer des Deutschen Wetterdienstes
Deutscher Wetterdienst: Monatlicher Klimastatus Deutschland - Rückblick und Vorschau