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Schafhaltung Tierhaltung

Zahlenmäßig liegen Schafe als Nutztiere in Deutschland weit hinter Rindern und Schweinen. Unsere Seite zur Schafhaltung informiert Sie über die Statistiken zum Schafbestand, der Weidehaltung und der ökologischen Schafhaltung.

Zeitreihe der Schafhaltung in Deutschland

Schafe liegen in Deutschland zahlenmäßig weit hinter Rindern und Schweinen. Durch die Ausbreitung des Wolfes in Deutschland sind sie in den letzten Jahren dennoch in den Fokus der Bevölkerung gerückt. Alle drei bis vier Jahre verdoppelt sich der Wolfsbestand und damit nehmen auch die Wolfsrisse zu. Im Jahr 2019 wurden 2.900 Tiere verwundet und getötet. Bei 86 Prozent der Angriffe wurden Schafe oder Ziegen gerissen. Zum besseren Schutz von Weidetieren wie Schafen wurde das Bundeszentrum Weidetiere und Wolf in Eberswalde gegründet. In diesem Zentrum werden praxisgerechte Lösungen erarbeitet, die eine Koexistenz von Weidetieren und Wölfen ermöglicht. Weitere Informationen finden Sie hier: Bundeszentrum-Weidetiere-Wolf.

Der Schafbestand war noch zur Jahrtausendwende deutlich höher. Lebten im Jahr 2000 noch 2,7 Millionen Schafe in Deutschland, so sind es im Jahr 2022 lediglich 1,5 Millionen. Die meisten Schafe werden dabei in den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein gehalten. So wie die Zahl der Schafe geht auch die Zahl der schafhaltenden Betriebe zurück. Insgesamt wurden im Jahr 2020 auf fast 20.000 Höfen Schafe gehalten.

Weidehaltung von Schafen

Schafe sind Weidetiere und sind deshalb gut für die Landschaftspflege und die Pflege von extensiven Flächen geeignet. Durch ihr geringes Gewicht verdichten sie, verglichen mit Rindern, weniger den Boden und verursachen weniger Verletzungen an der Grasnarbe. So kommt es, dass 97 Prozent der Betriebe mit Schafhaltung den Tieren Zugang zu einer Weide ermöglichen. Dabei werden 430.000 Hektar von Schafen beweidet und 580.000 Hektar Dauergrünland. Der Mittelwert der Betriebe mit Weidehaltung ergibt, dass die Schafe durchschnittlich 38 Wochen im Jahr auf der Weide verbringen und die Weidedauer an einem Tag bei rund 21 Stunden liegt.

Ökologische Schafhaltung

Durch ihre extensive Produktionsweise sind Schafe gut für die ökologische Haltungsform geeignet. Mit etwa 13 Prozent sind Schafe verglichen mit Rindern, Schweinen und Geflügel, die Tierart mit dem größten Bestand in ökologischer Tierhaltung. In Deutschland betreiben mehr als 2.700 Betriebe eine ökologische Schafhaltung und halten einen Bestand von 244.000 Tieren. Spitzenreiter in der ökologischen Haltung ist Bayern mit 54.000 Schafen.

Visualisierte Auswertung der Schafhaltung und Bestandsgrößenklassen

Anmerkungen

Die Angaben zur Viehhaltung stammen aus den nach dem Agrar­statistikgesetz repräsentativ oder allgemein (total) durchgeführten Viehbestandserhebungen. Neben der Veröffentlichung der Ergebnisse für die einzelnen Tierarten nach Kategorien wird die im Rahmen der Land­wirt­schafts­zählung/ Agrarstrukturerhebung vorgenommene Auswertung nach Betriebs- und Bestands­größen­klassen für Rinder, Schweine, Schafe und Geflügel insgesamt sowie für einzelne Kategorien dargestellt. Die Begriffe "Rinder" und "Schweine" schließen jeweils alle Kategorien ein, d. h. bei Rindern auch Kälber, Kühe und Bullen, bei Schweinen auch Ferkel, Zuchtsauen und Eber.

Seit Mai 1999 wurde die allgemeine Erhebung in den Jahren 2001, 2003 und 2007 durchgeführt, Anfang Mai für Rinder, Schweine, Schafe, Pferde und Geflügel; in den anderen Jahren wurden Anfang Mai Rinder, Schweine und Schafe repräsentativ erhoben. Im November jeden Jahres werden Rinder und Schweine erhoben. Die Angaben zu den Rinderbeständen sowie zur Zahl der Rinderhalter werden seit Mai 2008 der HIT-Rinderdatenbank entnommen und sind mit denen aus vorhergehenden Zeiträumen nur bedingt vergleichbar. Seit 2009 werden die Kälber und Jungrinder gemäß EU-Verordnung 1165/2008 neu abgegrenzt. Eine Vergleichbarkeit ist nur mit der Position "Kälber und Jungrinder bis 1 Jahr gesamt" gegeben.

Seit 2010 werden die Bestände an Geflügel und Einhufern nur noch im Rahmen der dreijährlich stattfindenden Agrarstrukturerhebungen erfasst. Die Schweinebestände werden im Mai und im November in einer besonderen Stichprobenerhebung ermittelt, in der Betriebe mit mindestens 50 Schweinen oder 10 Zuchtsauen einbezogen sind, um insbesondere die kleineren Betriebe zu entlasten. Daher sind die Schweinebestände zu den Vorerhebungen nur begrenzt vergleichbar; die Betriebszahlen sind nicht vergleichbar. Die Schafbestände wurden 2010 im Rahmen der Landwirtschaftszählung erhoben und werden seit 2011 im Rahmen der Viehbestandserhebung im November repräsentativ ermittelt.