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Getreide Versorgungsbilanzen

Wir informieren Sie über die Versorgung mit Weizen, Gerste und Co. in Deutschland. Wie viel Getreide wird in Deutschland verwendet? Und können wir uns mit Getreide selber versorgen?

 

Inlandsverwendung leicht gesunken

Laut vorläufigen Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) lag im Wirtschaftsjahr (WJ) 2024/25 die Inlandsverwendung von Getreide bei 39,2 Millionen Tonnen. Das entspricht einem Rückgang von vier Prozent im Vergleich zum WJ 2023/24. 

Gut die Hälfte (-0,9 Prozentpunkte) der im Inland zur Verfügung stehenden Getreidemenge wurde als Futtermittel verwendet. Das entsprach rund 20 Millionen Tonnen - fast sechs Prozent weniger als im Vorjahr. 6,1 Millionen Tonnen davon fielen auf Weizen, fast 5,8 Millionen Tonnen auf Gerste und nahezu 4,5 Millionen Tonnen auf Mais.

Rund 23 Prozent der Getreideverwendung in Deutschland sind Nahrungszwecken zuzurechnen (+1,4 Prozentpunkte). Etwa 20 Prozent flossen in industrielle und energetische Nutzung (-1,2 Prozentpunkte). Saatgut und Verluste machten zusammen 6,4 Prozent aus (-0,6 Prozentpunkte).

Weizen weiterhin wichtigstes Nahrungsgetreide

Fast 8,9 Millionen Tonnen Getreide wurden für Nahrungszwecke verwendet. Die wichtigsten waren dabei, mit zusammen fast 7,4 Millionen Tonnen, Weich- und Hartweizen. Darauf folgte Hafer mit 524.000 Tonnen, Mais mit 508.000 Tonnen, und Roggen mit 493.000 Tonnen.

Bezogen auf den Getreidewert lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Getreide im WJ 2024/25 bei rund 107 Kilogramm und stieg damit im Vergleich zum WJ 2023/24 leicht an.

Selbstversorgungsgrad von knapp 100 Prozent

Durch die deutlich niedrigere Ernte 2024 sank der Selbstversorgungsgrad bei Getreide insgesamt auf knapp 100 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Rückgang um vier Prozentpunkte. Der Selbstversorgungsgrad von Weichweizen lag bei 108 Prozent, der von Gerste bei 124 Prozent. Die Inlandsverwendung von Hartweizen konnte zu 22 Prozent (Vorjahr 19 Prozent) von der heimischen Landwirtschaft gedeckt werden.

Zu beachten ist, dass der Selbstversorgungsgrad eine rein rechnerische Größe ist. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf unserer Seite Grundlagen zu Versorgungsbilanzen.

Wofür wird Getreide in Deutschland verwendet?

Feld mit Getreide
© Kaca Skokanova via Getty Images

Viele denken bei Getreide zuerst an Brot und Nudeln. Jedoch decken beispielsweise Mais (Tierfutter, Bioenergie, Stärke), Gerste (Malz für Bier, Tierfutter), Weizen (Backgetreide, Tierfutter, Stärke) sowie andere Getreidearten wie Roggen (Futtermittel, nachwachsender Rohstoff) und Hafer (Futtermittel, Kleie, Mehl) ein breites Verwendungsspektrum ab.

Getreide wird entweder direkt oder indirekt für den menschlichen Verzehr genutzt. Indirekt dient es dem menschlichen Verzehr, indem es als Futtermittel eingesetzt wird. Dabei ergänzt Getreide im Tierfutter die Nebenprodukte und Reststoffe der Lebensmittelproduktion, was Abfälle verringert. Außerdem kann auch Getreide verfüttert werden, welches ursprünglich für die menschliche Ernährung gedacht war. Dies ist meistens der Fall, wenn aufgrund von Witterung und Erntezeitpunkt die Ernteprodukte nicht mehr den Anforderungen der Mühle genügen. Neben dem indirekten und direkten menschlichen Verzehr dient Getreide zusätzlich noch als nachwachsender Rohstoff für die Energieerzeugung und für die (Stärke-)Industrie.

Getreide für den menschlichen Verzehr, insbesondere Weizen, braucht sehr gute Böden, so dass nicht auf allen Flächen Backgetreidequalität erzeugt werden kann. Weizen kann auch nicht jedes Jahr auf der gleichen Fläche angebaut werden, so dass andere Getreidearten eine gute Erweiterung der Fruchtfolge sind. Futtergetreide wie Gerste hingegen ist weniger anspruchsvoll und so können die sehr guten klimatischen Bedingungen in Deutschland genutzt werden, um den Bedarf an Futtergetreide zu decken.

Mehr zum Anbau von Getreide in Deutschland erfahren Sie auf unserer Seite zum Getreideanbau.

Visualisierung der Versorgungsbilanz Getreide

Die Versorgungsbilanz zum Download als csv-Datei oder über eine Schnittstelle (API) finden Sie unter: Open Data - Versorgungsbilanz Getreide

Kontakt

  • Ansprechpartner: Anja Kuhfuß
  • Telefonnummer: 02 28 / 68 45 - 30 08
  • Behörde: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
  • Anja.Kuhfuss(at)ble(dot)de