Nettoproduktion
Die verwendbare Erzeugung (Nettoerzeugung) ist die Menge Fleisch, das sich, den Gesundheitsdiensten zufolge, für den menschlichen Verzehr eignet. Dieses Fleisch stammt von allen in Deuschland geschlachteten Tieren inländischen und ausländischen Ursprungs.
Schweinefleisch:
Primärdaten aus der Schlachtungs- und Schlachtgewichtsstatistik des Statistischen Bundesamtes.
Schlachtungs- und Schlachtgewichtsstatistik (Code: 41331-0001)
Rind- und Kalbfleisch:
Primärdaten aus der Schlachtungs- und Schlachtgewichtsstatistik des Statistischen Bundesamtes.
Schlachtungs- und Schlachtgewichtsstatistik (Code: 41331-0001)
Geflügelfleisch:
Primärdaten aus der Geflügelstatistik des Statistischen Bundesamtes: Erhebung in Geflügelschlachtereien. In der Erhebung in Geflügelschlachtereien sind alle Betriebe auskunftspflichtig, die im Besitz einer Zulassung nach dem EU-Hygienerecht sind. Auskunftspflichtig sind nach § 93 Abs. 2 Nr. 1 Agrarstatistikgesetz die innehabenden Personen oder leitenden Personen von Betrieben und Unternehmen. Um auch Kleinbetriebe zu erfassen, erfolgt eine Zuschätzung anhand von Schätzgrößen von Marktinfo Eier & Geflügel (MEG).
Geflügelfleisch entspricht hierbei der Summe der Kategorien der Herrichtungsformen "ganze Schlachtkörper ohne Innereien" und "Schlachtkörper zerteilt". Bei der Kategorie "Schlachtkörper zerteilt" wird der Anteil der genusstauglichen Innereien durch Schätzfaktoren herausgerechnet.
Geflügelstatistik: Erhebung in Geflügelschlachtereien (Code: 41322-0003)
Schaf- und Ziegenfleisch:
Primärdaten aus der Schlachtungs- und Schlachtgewichtsstatistik des Statistischen Bundesamtes. Um die nicht erfassten Hausschlachtungen (ohne Hinzuziehen eines Veterinärs) von Schafen zu berücksichtigen, wird mit einer Zuschätzung vom Statistischen Bundesamt gerechnet.
Schlachtungs- und Schlachtgewichtsstatistik (Code: 41331-0001)
Pferdefleisch:
Primärdaten aus der Schlachtungs- und Schlachtgewichtsstatistik des Statistischen Bundesamtes.
Schlachtungs- und Schlachtgewichtsstatistik (Code: 41331-0001)
Sonstiges Fleisch:
Für Farmwild und Hasentiere wird auf die amtliche Statistik zurückgegriffen. Angaben zum Jagdwild stammen vom deutschen Jagdverband.
- Aus der Fleischuntersuchungsstatistik des Statistischen Bundesamtes werden die genusstauglich beurteilten Hasentiere, Damwild/Sikawild, Rotwild, Rehwild und Gehegewildschweine verwendet.
- Anhand der Jahresjagdstrecke und des Wildbretaufkommens vom deutschen Jagdverband wird das berechnete Wild erfasst. Dazu wird auf eine Vorlage des Handbuches des deutschen Jagdverbandes zurückgegriffen. Erfasst werden Rotwild, Damwild, Sikawild, Schwarzwild, Rehwild, Gamswild, Muffelwild, Hasen, Kaninchen, Fasanen, Rebhühner, Waldschnepfen, Wildenten, Wildtauben und Wildgänse.
Fleischuntersuchungsstatistik (Code: 49911-0010)
Jagd- und Wildunfallstatistik
Innereien:
Hierbei handelt es sich um eine berechnete Größe. Innereien = 0,085 * Nettoproduktion Rindfleisch + 0,163 * Nettoproduktion Kalbfleisch + 0,053 * Nettoproduktion Schweinefleisch + 0,044 * Nettoproduktion Schaf- und Ziegenfleisch + 0,038 * Nettoproduktion Pferdefleisch + 0,056 * Nettoproduktion Geflügelfleisch + 0,037 * Nettoproduktion sonstiges Fleisch.
- EU-Faktoren: Rind, Kalb, Schwein, Schaf und Ziege, Pferd (Tabelle 4050500-0000 Anteil von Schlachtfett und Innereien am Schlachtgewicht)
- geschätzte Faktoren: Geflügel und sonstige Tiere (Geflügelinnereien abgeleitet anhand Tabelle 3 aus dem Jahrbuch der Geflügelwirtschaft 2022. Bei sonstigen Tiere handelt es sich um einen Mischfaktor aus den Faktoren Schwein, Geflügel, Rind und Kalb)
Ein- und Ausfuhr lebender Tiere
Bei der Berechnung der Ein- und Ausfuhr von lebenden Tieren wird mit der Außenhandelsstatistik gerechnet. Es werden die 8-stelligen Warenpositionen (KN-Codes) aus dem Kapitel 1: Lebende Tiere verwendet. Anhand von Bilanzgewichtungskoeffizienten wird die Gewichtseinheit Lebendgewicht in Schlachtgewicht umgerechnet. Die verwendeten Koeffizienten sind in der Tabelle 4050050-0000 Umrechnungskoeffizienten von Lebend- in Schlachtgewicht aufgeführt.
Die vorläufigen Werte enthalten Zuschätzungen vom Thünen-Institut (TI), der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) und Marktinfo Eier & Geflügel (MEG), da zum Zeitpunkt der Erstellung der Versorgungsbilanz noch keine endgültigen Außenhandelszahlen vorliegen (Revisionskalender Außenhandel).
Export Schweinefleisch:
Anhand der EU-Datenbank TRACES wird die Gesamtmenge an Schweinen erfasst. Diese setzt sich zusammen aus Schlachttieren, Zuchttieren und Ferkeln.
Der Prozentsatz an Schlachttieren wird durch die Schlachtungs- und Schlachtgewichtsstatistik anhand der Anzahl der geschlachteten Tiere ausländischer Herkunft bestimmt. Die Warenbezeichnungen des Außenhandels geben den Anteil der Zuchttiere wieder. Die Restgröße ist dementsprechend der Anteil an Ferkeln.
Rind- und Kalbsfleisch:
Bei der vorläufigen Schätzung der eingeführten lebenden Rinder wird auf die Schlachtungs- und Schlachtgewichtsstatistik des Statistischen Bundesamtes zurückgegriffen. Die Anzahl Schlachttiere ausländischen Ursprungs werden in Schlachtgewicht umgerechnet. Der Anteil der verschiedenen Rinderarten erfolgt anhand der Schätzung der bisherigen Entwicklung.
Innereien:
berechnete Größe: Innereien = 0,085 * Im- /Export lebender Tiere Rindfleisch + 0,163 * Im- /Export lebender Tiere Kalbfleisch + 0,053 * Im- /Export lebender Tiere Schweinefleisch + 0,044 * Im- /Export lebender Tiere Schaf und Ziegenfleisch + 0,038 * Im- /Export lebender Tiere Im- /Export lebender Tiere + 0,04 * Im- /Export lebender Tiere Geflügelfleisch + 0,056 * Im- /Export lebender Tiere sonstiges Fleisch.
- EU-Faktoren: Rind, Kalb, Schwein, Schaf und Ziege, Pferd (Tabelle 4050500-0000 Anteil von Schlachtfett und Innereien am Schlachtgewicht)
- geschätzte Faktoren: Geflügel und sonstige Tiere (Geflügelinnereien abgeleitet anhand Tabelle 3 aus dem Jahrbuch der Geflügelwirtschaft 2022. Bei sonstigen Tieren handelt es sich um einen Mischfaktor aus den Faktoren Schwein, Geflügel, Rind und Kalb)
Außenhandelsstatistik (Code: 51000-0013)
4050050-0000 Umrechnungskoeffizienten von Lebend- in Schlachtgewicht
Bruttoeigenerzeugung
Die Bruttoeigenerzeugung an Fleisch umfasst sämtliche im Inland erzeugte Tiere, unabhängig von der Schlachtung im In- oder Ausland. Sie errechnet sich aus den Inlandsschlachtungen (gewerbliche Schlachtungen und Hausschlachtungen) abzüglich der eingeführten und zuzüglich der ausgeführten Schlacht-, Nutz- und Zuchttiere.
Anfangs- und Endbestand
Hier werden nur staatlich geförderte Lagerungen berücksichtigt. Der Anfangsbestand des Zeitraums bezieht sich auf nicht verwendete, aber gelagerte Erzeugnismengen, die am ersten Tag des Bezugszeitraums bestehen und die aus dem (oder den) vorhergehenden Bezugszeitraum (-zeiträumen) stammen. Der Endbestand des Zeitraums gibt die gelagerten Mengen an, die am letzten Tag des Bezugszeitraums vorhanden sind. Ein- und Auslagerungen innerhalb eines Jahres werden nicht aufgeführt. Es werden die Bestände aus Beihilfen zur privaten Lagerhaltung für Rindfleisch, Schweinefleisch sowie Schaf- und Ziegenfleisch angegeben.
Beihilfen zur Privaten Lagerhaltung
Ein- und Ausfuhr von Fleisch, Fleischwaren, Konserven
Für die Berechnung des Außenhandels mit Fleisch, Fleischwaren und Konserven wird mit der Außenhandelsstatistik gerechnet. Es werden die 8-stelligen Warenpositionen folgender Kapitel verwendet:
- 02: Fleisch und genießbare Schlachtnebenerzeugnisse
- 15: Tierische, pflanzliche oder mikrobielle Fette und Öle und Erzeugnisse ihrer Spaltung; genießbare verarbeitete Fette; Wachse tierischen oder pflanzlichen Ursprungs
- 16: Zubereitungen von Fleisch, Fischen, Krebstieren, Weichtieren, anderen wirbellosen Wassertieren oder von Insekten verwendet.
- 19: Zubereitungen aus Getreide, Mehl, Stärke oder Milch; Backwaren
- 21: Verschiedene Lebensmittelzubereitungen
- 23: Rückstände und Abfälle der Lebensmittelindustrie; zubereitetes Futter
Die Warenpositionen werden den Fleischarten zugeordnet. Anhand von Koeffizienten wird das Produktgewicht in Schlachtgewicht umgerechnet. Schlachtnebenerzeugnisse werden dem Fleisch (Skelettmuskulatur) zugeordnet.
Klassifikationen des Statistischen Bundesamtes. Hier unter dem Menüpunkt Warenverzeichnis für die Außenhandelsstatistik mit Online-Recherche zu finden.
Die vorläufigen Werte enthalten Zuschätzungen vom Thünen-Institut (TI), der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) und Marktinfo Eier & Geflügel (MEG), da zum Zeitpunkt der Erstellung der Versorgungsbilanz noch keine endgültigen Außenhandelszahlen vorliegen (Revisionskalender Außenhandel).
Verbrauch
Der Verbrauch ist eine berechnete Größe und beinhaltet sowohl die Fleischmengen, die dem menschlichen Verzehr zur Verfügung stehen, als auch Fleisch, das als Tierfutter verwertet wird oder einer industriellen Verwertung zufließt. Darüber hinaus sind darin auch Verluste, die im Zuge des Produktions‐ und Weiterverarbeitungsprozesses oder auf Haushaltsebene entstehen, enthalten. Der Verbrauch berechnet sich anhand folgender Formel: Nettoerzeugung + Anfangsbestand - Endbestand + Einfuhr von Fleisch, Fleischwaren und Konserven - Ausfuhr von Fleisch, Fleischwaren und Konserven.
Verbrauch pro Kopf
Die Berechnung des Pro-Kopf-Verbrauchs basiert auf den bevölkerungsstatistischen Daten, die in den amtlichen Statistiken enthalten sind. Als Zeitpunkt wird der 30. Juni verwendet.
Fortschreibung des Bevölkerungsstandes (Code: 12411-0020)
Menschlicher Verzehr
Bei der Versorgungsbilanz Fleisch werden ausgehend vom Verbrauch, mit Hilfe von Koeffizienten, der Knochenanteil, die Haushaltsverluste, sowie die Mengen zur Verfütterung an Haustiere berechnet. Die so ermittelten Mengen werden vom Verbrauch in Abzug gebracht und als „Menschlicher Verzehr“ ausgewiesen.
Im Jahr 2022 wurde im Projekt "Neuberechnung der Koeffizienten aus der Versorgungsbilanz Fleisch für Schwein-, Rind- und Geflügelfleisch“ neben der Überprüfung der damaligen Berechnungsmethode eine Aktualisierung der Koeffizienten zur Umrechnung vom Fleischverbrauch zum Fleischverzehr bereitgestellt. Der Schwerpunkt der Studie lag auf der Bestimmung der Angebotsseite. Im Gegensatz zum ursprünglichen Ansatz basiert die Schätzung auf einer Massenstromanalyse. Sie umfasste eine Erhebung auf Schlachthofebene, und Annahmen zu Verlusten und Abfällen auf fünf verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette.
- Schweinefleisch: 0,803 (zuvor: 0,72)
- Rind- und Kalbfleisch: 0,843 (zuvor: 0,69)
- Geflügelfleisch: 0,609 (zuvor: 0,60)
- Schaf- und Ziegenfleisch: 0,843 (= Koeffizient Rind- und Kalbfleisch) (zuvor: 0,67)
- Pferdefleisch: 0,843 (= Koeffizient Rind- und Kalbfleisch) zuvor: 0,67
- Sonstiges Fleisch: 0,752 (Mischfaktor aus den Koeffizienten Rind- und Kalbfleisch, Schweinefleisch und Geflügelfleisch.) zuvor: 0,68
- Innereien: 0,26 (Faktor beibehalten)
Menschlicher Verzehr pro Kopf
Die Berechnung des Pro-Kopf-Verzehrs basiert auf den bevölkerungsstatistischen Daten, die in den amtlichen Statistiken enthalten sind. Als Zeitpunkt wird der 30. Juni verwendet.
Fortschreibung des Bevölkerungsstandes (Code: 12411-0020)
Selbstversorgungsgrad
Der Grad der Selbstversorgung gibt an, inwieweit die Inlandserzeugung in der Lage ist, die Gesamtheit der Bedürfnisse oder die Verwendung im Inland (Gesamtverwendung für Mensch, Tier und Industrie) abzudecken.
Der Selbstversorgungsgrad ist eine berechnete Größe: Selbstversorgungsgrad = Bruttoeigenerzeugung / Verbrauch * 100.
Liegt der Wert unter 100 bedeutet dies, dass die Versorgung des Landes aus eigener Produktion nicht gewährleistet werden kann; ein Wert über 100 weist auf Mengen hin, welche den Bedarf im Inland überschreiten und somit entweder gelagert oder exportiert werden können. Dabei ist auf die Bezugseinheit zu achten. Der Bedarf einzelner Teilstücken (z.B. Edelteile) muss nicht den Angaben des Selbstversorgungsgrades des ganzen Schlachtkörpers entsprechen.