Gemessen am Geldfluss sind pflanzliche Öle und Fette die beliebtesten deutschen Produkte beim Handel mit den Niederlanden. Diese Güter wurden 2022 in einem Wert von fast 1,4 Milliarden Euro in die Niederlande ausgefahren. Über 70 Prozent davon wurden mit Raps- und Rübsenöl sowie Senföl erzielt.
Jeweils in einem Wert von etwa 1,3 Milliarden Euro exportierte Deutschland 2022 Fleisch und Fleischwaren sowie Milch und Milcherzeugnisse (ohne Butter und Käse) in die Niederlande. Etwa ein Viertel des Umsatzes mit Milch und Milcherzeugnissen wurde mit frischer Konsum- und Verarbeitungsmilch erzielt. Darauf folgte Magermilchpulver (21 Prozent). fanden einen Absatz von fast 1 Milliarden Euro, sodass diese den dritthöchsten Wert bei den deutschen Exporten in die Niederlande ausmachten.
Insgesamt erzielte Deutschland fast 13 Milliarden Euro mit der Ausfuhr von Agrar-Produkten in die Niederlande – das entsprach 7,6 Prozent der gesamten deutschen Agrar-Exporte.
Ausfuhr deutscher Produkte in Millionen Euro
Ausfuhr | 2021 | 2022 |
Insgesamt | 101.050 | 110.274 |
Güter der Land- und Ernährungswirtschaft | 11.917 | 12.949 |
darunter: Lebende Tiere | 484 | 527 |
Nahrungsmittel tierischen Ursprungs | 3.787 | 4.345 |
Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs | 6.670 | 6.907 |
Genussmittel | 976 | 1.170 |
Güter der gewerblichen Wirtschaft | 89.133 | 97.325 |
darunter: Agrarrohstoffe (Non-Food) | 999 | 969 |
Wie hat sich der Handel zwischen Deutschland und den Niederlanden verändert?
Der Import von Schweinen aus den Niederlanden nach Deutschland sank 2021 um mehr als die Hälfte. Das waren rund 1,6 Millionen lebende Schweine weniger als 2020. Damit ging der gehandelte Warenwert um fast 250 Millionen Euro zurück. 2022 wurden etwa 1,1 Millionen weniger lebende Schweine importiert. Der Wer hingegen stieg leicht auf 229 Millionen Euro.
Der Handelswert von lebende Pflanzen und Erzeugnisse der Ziergärtnerei nahm 2022 um etwa 316 Millionen Euro ab. Noch im Vorjahr war der Wert um über 400 Millionen Euro angestiegen. Im Gegensatz dazu stieg der Wert des aus den Niederlanden importierten Käse (+22 Prozent). Die eingefahrene Menge hingegen sank um etwa 20.000 Tonnen auf rund 280.000 Tonnen. Das bedeutet, dass die Käsepreise insgesamt gestiegen sind.
Über 190 Millionen Euro mehr als 2021 erzielte Deutschland über den Export von Milch und Milcherzeugnissen (ohne Butter und Käse) in die Niederlande. Das entsprach einem Anstieg von fast als 18 Prozent. Auch hier geht der gesteigerte Warenwert auf höhere Preise zurück, da die gehandelte Menge 2022 sogar um etwa 17 Prozent auf 1,1 Millionen Tonnen fiel. Ähnlich sieht es beim Export von pflanzlichen Ölen und Fetten aus: während der Wert um 15 Prozent stieg, nahm die Menge um über 20 Prozent ab.
Was handeln Deutschland und die Niederlande?
Vor allem werden Güter der gewerblichen Wirtschaft gehandelt. Diese machen gemessen am Wert 86 Prozent bei den Einfuhren und 88 Prozent bei den Ausfuhren aus.
Insgesamt importierte Deutschland 2022 Waren im Wert von fast 124 Milliarden Euro aus den Niederlanden. Im selben Jahr exportierte Deutschland Güter im Wert von rund 110 Milliarden Euro in das Nachbarland. Damit ist Deutschland sowohl beim Gesamthandel als auch beim Handel von Agrar-Gütern mit den Niederlanden Nettoimporteur. Sowohl beim Export als auch beim Import lässt sich in den vergangenen drei Jahren ein kontinuierlicher Zuwachs im Handel feststellen.