Gemessen am Geldfluss sind Fleisch und Fleischwaren die beliebtesten deutschen Produkte beim Handel mit den Niederlanden. Diese Güter wurden 2023 laut vorläufigen Zahlen in einem Wert von fast 1,3 Milliarden Euro in die Niederlande ausgeführt. Mit etwa 33 beziehungsweise 32 Prozent hatten Schweinefleisch und Geflügelfleisch daran den größten Anteil.
Jeweils in einem Wert von etwa 1,2 beziehungsweise 1,1 Milliarden Euro exportierte Deutschland 2023 pflanzliche Öle und Fette sowie Milch und Milcherzeugnisse (ohne Butter und Käse) in die Niederlande. Raps- und Rübsenöl sowie Senföl hatten dabei einen Anteil von 73 Prozent an den pflanzlichen Ölen und Fetten. Etwa ein Viertel des Umsatzes mit Milch und Milcherzeugnissen wurde mit frischer Konsum- und Verarbeitungsmilch erzielt. Darauf folgte Magermilchpulver (16 Prozent).
Insgesamt erzielte Deutschland 13,5 Milliarden Euro mit der Ausfuhr von Agrar-Produkten in die Niederlande – das entsprach 7,3 Prozent der gesamten deutschen Agrar-Exporte.
Ausfuhr deutscher Produkte in Millionen Euro
Ausfuhr | 2022 | 2023 |
Insgesamt | 112.345 | 111.092 |
Güter der Land- und Ernährungswirtschaft | 13.912 | 13.500 |
darunter: Lebende Tiere | 594 | 544 |
Nahrungsmittel tierischen Ursprungs | 4.674 | 4.153 |
Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs | 7.408 | 7.683 |
Genussmittel | 1.236 | 1.119 |
Güter der gewerblichen Wirtschaft | 98.845 | 97.592 |
darunter: Agrarrohstoffe (Non-Food) | 1.066 | 768 |
Anmerkung: Datenstand 2023 vorläufig
Wie hat sich der Handel zwischen Deutschland und den Niederlanden verändert?
Der Import von Schweinen aus den Niederlanden nach Deutschland sank 2021 um mehr als ein Viertel. Das waren rund 1,6 Millionen lebende Schweine weniger als 2020. Damit ging der gehandelte Warenwert um fast 250 Millionen Euro zurück. 2022 wurden etwa 480.000 weniger lebende Schweine importiert. Der Wert hingegen stieg um 17 Prozent auf 267 Millionen Euro. Auch 2023 ging die Zahl der eingeführten lebenden Schweine zurück (-463.300), während der Wert sich erneut steigerte (+128 Millionen Euro im Vergleich zu 2022).
Die Einfuhren von lebenden Pflanzen und Erzeugnissen der Ziergärtnerei nahmen 2023 um etwa 404 Millionen Euro ab. Das entsprach einem Rückgang des Werts um 16 Prozent. Auch die aus den Niederlanden importierte Menge sank um 23 Prozent (-163.300 Tonnen).
Über 200 Millionen Euro weniger als 2022 erzielte Deutschland über den Export von pflanzlichen Ölen und Fetten in die Niederlande. Der gehandelte Wert von Milcherzeugnissen (ohne Butter und Käse) und Fleisch sank ebenfalls um 160 Millionen Euro beziehungsweise 170 Millionen Euro. Bei pflanzlichen Ölen und Fetten sowie bei Milcherzeugnissen stieg hingegen gleichzeitig die gehandelte Menge an. Somit lässt sich der niedrigere Warenwert auf gesunkene Preise zurückführen.
Was handeln Deutschland und die Niederlande?
Vor allem werden Güter der gewerblichen Wirtschaft gehandelt. Land- und ernährungswirtschaftliche Produkte machten 2023 mit etwa 18 Prozent bei den Einfuhren und 12 Prozent bei den Ausfuhren im Handel mit den Niederlanden den kleineren Teil aus.
Insgesamt importierte Deutschland 2023 Waren im Wert von 103 Milliarden Euro aus den Niederlanden. Im selben Jahr exportierte Deutschland Güter im Wert von 111 Milliarden Euro in das Nachbarland. Damit ist Deutschland beim Gesamthandel Nettoexporteur, beim Handel von Agrar-Gütern mit den Niederlanden hingegen Nettoimporteur.