Gemessen am Geldfluss sind Fleisch und Fleischwaren die beliebtesten deutschen Produkte beim Handel mit den Niederlanden. Diese Güter wurden 2022 in einem Wert von fast 1,5 Milliarden Euro in die Niederlande ausgefahren. Mit etwa 37 Prozent hatte Geflügelfleisch daran den größten Anteil.
Jeweils in einem Wert von etwa 1,3 Milliarden Euro exportierte Deutschland 2022 pflanzliche Öle und Fette sowie Milch und Milcherzeugnisse (ohne Butter und Käse) in die Niederlande. Raps- und Rübsenöl sowie Senföl hatten dabei einen Anteil von 70 Prozent an den pflanzlichen Ölen und Fetten. Etwa ein Viertel des Umsatzes mit Milch und Milcherzeugnissen wurde mit frischer Konsum- und Verarbeitungsmilch erzielt. Darauf folgte Magermilchpulver (20 Prozent).
Insgesamt erzielte Deutschland fast 14 Milliarden Euro mit der Ausfuhr von Agrar-Produkten in die Niederlande – das entsprach 7,8 Prozent der gesamten deutschen Agrar-Exporte.
Ausfuhr deutscher Produkte in Millionen Euro
Ausfuhr | 2021 | 2022 |
Insgesamt | 101.050 | 112.345 |
Güter der Land- und Ernährungswirtschaft | 11.917 | 13.912 |
darunter: Lebende Tiere | 484 | 594 |
Nahrungsmittel tierischen Ursprungs | 3.787 | 4.674 |
Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs | 6.670 | 7.408 |
Genussmittel | 976 | 1.236 |
Güter der gewerblichen Wirtschaft | 87.138 | 98.433 |
darunter: Agrarrohstoffe (Non-Food) | 999 | 1.066 |
Wie hat sich der Handel zwischen Deutschland und den Niederlanden verändert?
Der Import von Schweinen aus den Niederlanden nach Deutschland sank 2021 um mehr als ein Viertel. Das waren rund 1,6 Millionen lebende Schweine weniger als 2020. Damit ging der gehandelte Warenwert um fast 250 Millionen Euro zurück. 2022 wurden etwa 480.000 weniger lebende Schweine importiert. Der Wer hingegen stieg um 17 Prozent auf 267 Millionen Euro.
Die Einfuhren von Fleischwaren und Käse nahmen 2022 jeweils um etwa 320 Millionen Euro zu. Das entsprach einem Zuwachs von 21 beziehungsweise 26 Prozent. Gleichzeitig sank allerdings bei beiden Warengruppen die aus den Niederlanden importierte Menge leicht. Das bedeutet, dass die Fleisch- und Käsepreise insgesamt gestiegen sind.
Über 244 Millionen Euro mehr als 2021 erzielte Deutschland über den Export von Fleisch in die Niederlande. Der gehandelte Wert von Milcherzeugnissen (ohne Butter und Käse) stieg um etwa die gleiche Menge. Das entsprach einem Anstieg von rund einem Fünftel verglichen mit dem Vorjahr. Auch hier geht der gesteigerte Warenwert, zumindest teilweise, auf höhere Preise zurück, da die gehandelte Menge von Fleisch 2022 nur um acht Prozent stieg. Bei Milcherzeugnissen fiel sie sogar um 14 Prozent.
Was handeln Deutschland und die Niederlande?
Vor allem werden Güter der gewerblichen Wirtschaft gehandelt. Land- und ernährungswirtschaftliche Produkte machten 2022 mit etwa 17 Prozent bei den Einfuhren und 12 Prozent bei den Ausfuhren im Handel mit den Niederlanden den kleineren Teil aus.
Insgesamt importierte Deutschland 2022 Waren im Wert von 116 Milliarden Euro aus den Niederlanden. Im selben Jahr exportierte Deutschland Güter im Wert von 112 Milliarden Euro in das Nachbarland. Damit ist Deutschland sowohl beim Gesamthandel als auch beim Handel von Agrar-Gütern mit den Niederlanden Nettoimporteur. Sowohl beim Export als auch beim Import lässt sich in den vergangenen drei Jahren ein kontinuierlicher Zuwachs im Handel feststellen.