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Außenhandel

Außenhandel mit Italien

Außenhandel mit Italien

Bella Italia, bekannt für historische Städte, antike Monumente und frühere Heimat von Leonardo da Vinci. Doch welche Bedeutung ist dem Handel mit landwirtschaftlichen Gütern Italiens zuzuschreiben?

Welche Agrar-Güter importiert Deutschland aus Italien?

Platz 1 der Importe italienischer Agrar-Produkte nach Deutschland nimmt ein Klassiker ein – der italienische Wein. Mit diesem wurde im Jahr 2022 über 4,9 Millionen Hektoliter (= 1 Milliarden Euro) gehandelt. Damit ist das Genussmittel Wein Italiens größter Exportschlager nach Deutschland.

Darauf folgend importierte Deutschland rund 535.000 Tonnen Frischobst (ohne Südfrüchte) aus Italien. Das entsprach einem Wert von etwa 700 Millionen Euro. Den Hauptanteil daran machten Äpfel, Birnen und Quitten sowie Weintrauben mit jeweils etwa einem Drittel aus. Nur italienische Backwaren erzielten mit rund 980 Millionen Euro mehr Umsatz.

Insgesamt importierte Deutschland 2022 Waren der Land- und Ernährungswirtschaft im Wert von über 8,1 Milliarden Euro aus Italien. Das entsprach rund vier Prozent der gesamten deutschen Agrar-Einfuhren.

Einfuhr italienischer Produkte in Millionen Euro

Einfuhr 2021 2022
Insgesamt 65.389 72.586
Güter der Land- und Ernährungswirtschaft 8.128 8.136
darunter: Lebende Tiere 1 4
Nahrungsmittel tierischen Ursprungs 1.478 1.412
Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs 4.812 4.834
Genussmittel 1.838 1.886
Güter der gewerblichen Wirtschaft 57.261 64.450
darunter: Agrarrohstoffe (Non-Food) 256 267

Doch welche deutschen Agrar-Produkte werden von den Italienerinnen und Italienern geschätzt?

Gemessen am Geldumsatz sind es wohl die deutschen Fleischwaren (= 1,2 Milliarden Euro) und der Käse (= 1,1 Milliarden Euro). Fast zwei Drittel des Umsatzes mit Fleisch und Fleischwaren erzielte Deutschland mit frischem und gekühlten Schweinefleisch.

Allerdings wird auch gerne deutsches Bier gehandelt. Etwa 3,3 Millionen Hektoliter exportierte Deutschland 2022 nach Italien. Mit einem Umsatz von fast 275 Millionen Euro landete Bier auf Platz acht der deutschen Agrar-Exporte.

Insgesamt exportierte Deutschland 2022 Güter der Land- und Ernährungswirtschaft im Wert von 6,5 Milliarden Euro nach Italien. Das machte einen Anteil von fast vier Prozent an den gesamten deutschen Ausfuhren aus.

Ausfuhr deutscher Produkte in Millionen Euro

Ausfuhr 2021 2022
Insgesamt 75.526 87.108
Güter der Land- und Ernährungswirtschaft 5.611 6.489
darunter: Lebende Tiere 52 35
Nahrungsmittel tierischen Ursprungs 2.581 3.200
Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs 2.279 2.449
Genussmittel 699 805
Güter der gewerblichen Wirtschaft 69.915 80.619
darunter: Agrarrohstoffe (Non-Food) 516 541

Wie hat sich der Handel zwischen Deutschland und Italien verändert?

Der Import von Wein sank 2022 im Vergleich zum Vorjahr um fast 14 Prozent. Das entsprach rund 161 Millionen Euro weniger Warenwert. Der gehandelte Wert von frischem Gemüse und sonstigen Küchengewächsen ging ebenfalls zurück – verglichen mit 2020 um 22 Prozent (= -120 Millionen Euro). Im Gegensatz dazu nahmen die Einfuhren von Kaffee aus Italien zu. Etwa 63.000 Tonnen importierte Deutschland 2022 – 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Das entsprach einer Steigerung des gehandelten Wertes um fast 100 Millionen Euro (= +39 Prozent).

Bei den deutschen Exporten stieg der gehandelte Wert von Käse um 28 Prozent (= 230 Millionen Euro). Der Warenwert von Fleisch und Fleischwaren nahm ebenfalls zu: rund 221 Millionen Euro mehr wurden exportiert. Das war eine Steigerung von 22 Prozent. Allerdings ging die gehandelte Menge bei beiden Warengruppen zurück. Das bedeutet, dass der höhere Umsatz jeweils auf gestiegenen Preisen beruhte.

Insgesamt importierte Deutschland 2022 gemessen am Warenwert etwa genauso viele Güter der Land- und Ernährungswirtschaft aus Italien wie im Vorjahr. Die Ausfuhren von Agrar-Produkten nach Italien hingegen stiegen im Vergleich zu 2021 um circa 16 Prozent.

Was handeln Deutschland und Italien?

Landwirtschaftliche Güter nehmen mit etwa elf Prozent an den Einfuhren und sieben Prozent an den Ausfuhren den kleineren Teil am Gesamthandel zwischen Deutschland und Italien ein. Der Rest sind Güter der gewerblichen Wirtschaft.

2022 importierte Deutschland insgesamt Güter im Wert von über 70 Milliarden Euro aus Italien. Im selben Jahr wurden Güter mit einem Wert von etwa 87 Milliarden Euro nach Italien ausgefahren. Verglichen mit dem Vorjahr entsprach das einem Anstieg von 11 beziehungsweise 15 Prozent. Im Gesamthandel mit Italien ist Deutschland Nettoexporteur, das heißt das mehr Waren exportiert als importiert werden. Bei landwirtschaftlichen Produkten ist es genau andersherum: die Einfuhren sind größer als die Ausfuhren. Somit ist Deutschland Nettoimporteur von Agrar-Gütern im Handel mit Italien.

Italien als Agrarland

Insgesamt ist das Land mit dem stiefelförmigen Umriss etwas über 30 Millionen Hektar groß. Knapp 13 Millionen Hektar davon sind landwirtschaftlich genutzte Fläche. So nimmt das Agrarland 44,4 Prozent der gesamten Fläche Italiens ein. 2022 wurden auf rund 3 Millionen Hektar Getreide zur Körnergewinnung angebaut.

2021 machte die Landwirtschaft rund zwei Prozent  des Bruttoinlandsprodukts von Italien aus. Rund vier Prozent der italienischen Erwerbstätigen arbeiteten in diesem Sektor. Als Mitglied der Europäischen Union und Teil der gemeinsamen Agrarpolitik ist Italien ein bedeutsamer Agrarproduzent.