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Außenhandel mit China Deutscher Außenhandel

Die Volksrepublik China ist für ihre einzigartige Kultur und Wirtschaftskraft bekannt. Immer wieder findet man das Land auf der Liste der "Exportweltmeister". Doch welche Rolle nimmt die Heimat von Reis beim Handel von landwirtschaftlichen Gütern mit Deutschland ein?

Welche landwirtschaftlichen Güter importiert Deutschland aus China?

Rund 117.000 Tonnen Fisch und Fischzubereitungen importierte Deutschland 2023 laut vorläufigen Zahlen für etwa 465 Millionen Euro aus China. Damit wurde Fisch von allen Agrar-Produkten gemessen am Wert am meisten aus China nach Deutschland eingeführt.

Über alle Warengruppen hinweg importierte Deutschland im Jahr 2023 allerdings mehr pflanzliche (1,2 Milliarden Euro) als tierische Nahrungsmittel (744 Millionen Euro). Davon machten Kleie und andere Futtermittel (263 Millionen Euro), darunter vor allem Hunde- und Katzenfutter, Gemüsezubereitungen (203 Millionen Euro) sowie Schalen- und Trockenfrüchte (110 Millionen Euro) den größten Wertanteil aus. Betrachtet man die Importmenge in Tonnen, so nehmen Gemüsezubereitungen noch vor Fisch die Spitzenposition ein.

Insgesamt importierte Deutschland 2023 Agrar-Güter im Wert von rund zwei Milliarden Euro aus China. Diese hatten einen Anteil von 0,9 Prozent an den deutschen Agrar-Einfuhren.

Einfuhr chinesischer Produkte in Millionen Euro

Einfuhr 2022 2023
Insgesamt 192.396 155.186
Güter der Land- und Ernährungswirtschaft 2.314 2.028
darunter: Lebende Tiere 0 1
Nahrungsmittel tierischen Ursprungs 772 744
Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs 1.386 1.166
Genussmittel 155 117
Güter der gewerblichen Wirtschaft 190.082 153.158
darunter: Agrarrohstoffe (Non-Food) 366 219

Anmerkung: Datenstand 2023 vorläufig

Welche landwirtschaftlichen Produkte exportiert Deutschland nach China?

Der Export von etwa 294.000 Tonnen Milch und Milcherzeugnissen (ohne Käse und Butter) hatte 2023 mit 386 Millionen Euro den höchsten gehandelten Warenwert. Fast die Hälfte davon machten frische Konsum- und Verarbeitungsmilch aus. Nach Milch und Milcherzeugnissen folgten Backwaren, die für über 346 Millionen Euro gehandelt wurden. Auf Platz drei landete deutsches Bier - 1,2 Millionen Hektoliter im Wert von 90 Millionen Euro exportierte Deutschland nach China.

Insgesamt machte der Export landwirtschaftlicher Produkte nach China 0,8 Prozent an den deutschen Agrar-Ausfuhren aus – das entspricht einem Wert von 1,4 Milliarden Euro.

Ausfuhr deutscher Produkte in Millionen Euro

Ausfuhr 2022 2023
Insgesamt 106.871 96.997
Güter der Land- und Ernährungswirtschaft 1.283 1.428
Nahrungsmittel tierischen Ursprungs 536 421
Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs 563 845
Genussmittel 184 162
Güter der gewerblichen Wirtschaft 105.443 95.569
darunter: Agrarrohstoffe (Non-Food) 758 548

Anmerkung: Datenstand 2023 vorläufig

Wie hat sich der Handel zwischen Deutschland und China verändert?

Die Importe von Agrar-Gütern aus China sanken 2023 nach vorläufigen Zahlen um zwölf Prozent. Am stärksten verringerte sich die Einfuhr von Kleie und Futtermitteln (-68 Millionen Euro). Auch bei Schalen- und Trockenfrüchten (-68 Prozent) sowie Kaffee (-78 Prozent) ist ein Rückgang zu verzeichnen – jeweils etwa von 42 Millionen Euro.

Der Wert importierter Agrar-Rohstoffe sank 2023 um 40 Prozent verglichen mit 2022. Dabei wurden unter anderem Sperrholz und Spanfaserplatten, Wolle und Tierhaare und Fettsäuren und Wachse eingeführt.

Im Gegensatz zu den Einfuhren stiegen die deutschen Ausfuhren von Gütern der Land- und Ernährungswirtschaft nach China um gut elf Prozent. Vor allem Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs wurden 2023 verglichen mit 2022 um 50 Prozent mehr gehandelt. So nahm die Ausfuhr von Backwaren zu (+88 Prozent). Betrachtet man hingegen den Anstieg der Handelsmenge, so lag dieser nur bei 13 Prozent. Ein großer Teil der Wertsteigerung ist somit auf höhere Preise zurück zu führen.

Der Export von Fleisch und Fleischwaren blieb auch 2023 niedrig, nachdem die Menge in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen war. Wurden 2020 noch 503.760 Tonnen nach China ausgeführt, so waren es 2021 nur noch 14.503 Tonnen und 2023 nur 1.031 Tonnen.

Die Ausfuhren von Milch und Milcherzeugnissen (ohne Butter und Käse) gingen 2023 erneut leicht zurück. Etwa 5.550 Tonnen (minus zwei Prozent) weniger wurden nach China ausgeführt. Der gehandelte Warenwert hingegen sank deutlich um rund 23 Prozent, das entsprach 118 Millionen Euro. Dies lässt auf gesunkene Preise für diese Produkte schließen.

Was handeln Deutschland und China?

Hauptsächlich handeln die beiden Länder Güter der gewerblichen Wirtschaft. Erzeugnisse der Land- und Ernährungswirtschaft nehmen im Vergleich nur einen sehr geringen Anteil am Gesamthandel ein (1,3 Prozent beim Import und 1,5 Prozent beim Export). Gemessen am Warenwert importierte Deutschland mehr Güter aus China als es dorthin exportierte. Das galt sowohl für den Handel insgesamt als auch für den Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen im speziellen.

Die ausführliche Statistik finden Sie hier: Außenhandel mit China

China als Agrarland

In dem viertgrößten Land der Welt, mit etwa 960 Millionen Hektar Fläche, werden etwa 645 Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzt. Davon dienen nur rund 135 Millionen Hektar dem Ackerbau. Auf rund zwei Drittel dieser Fläche wird Mais, Reis und Weizen angebaut. Weltweit ist China damit einer der größten Reis- und Weizenproduzenten.

2022 arbeiteten in China etwa 23 Prozent der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft. Dadurch spielt die Landwirtschaft in China mit einem Anteil von 7,3 Prozent am Bruttoinlandsprodukt weiterhin eine wichtige Rolle.

Beim Handel mit landwirtschaftlichen Produkten ist China Nettoimporteur - das bedeutet, dass das Land mehr Agrargüter importiert als es exportiert. China ist dabei der weltweit größte Importeur von Gütern der Agrar- und Ernährungswirtschaft. Zum Beispiel importierte das Land 2020 45 Prozent des weltweitgehandelten Schweinefleisches.