Verglichen mit dem Vorjahr stieg der Warenwert von aus der Türkei nach Deutschland importierten Gütern der Land- und Ernährungswirtschaft um 1,1 Prozent. Der Wert der Einfuhren von Frischobst ohne Südfrüchte sank um gut 36 Prozent (-44 Millionen Euro) im Vergleich zu 2021. Die Handelsmenge in Tonnen nahm um 25 Prozent (-17.000 Tonnen) ab. Im Gegensatz dazu stieg der Import von frischen Gemüsezubereitungen und Gemüsekonserven im gleichen Zeitraum um etwa 22.500 Tonnen (+18 Prozent). Der Wert erhöhte sich gleichzeitig um 30 Prozent.
Deutschlands Ausfuhren von Agrarerzeugnissen in die Türkei stiegen 2022 um 35 Prozent. Unter anderem nahm der Wert von exportiertem Kakao und Kakaoerzeugnissen um fast 50 Prozent und von exportierter Gerste um 97 Prozent zu. Gerste als Exportgut in die Türkei hat dabei innerhalb der letzten zwei Jahre stark an Bedeutung gewonnen. Wurden 2020 noch nur zwei Tonnen (3.000 Euro) exportiert, so stieg die Menge 2021 auf rund 86.000 Tonnen (18 Millionen Euro). 2022 steigerte sich die Handelsmenge nochmal um etwa 45 Prozent auf 124.000 Tonnen. Der Wert hat sich im Vergleich zu 2021 sogar fast verdoppelt.
Auch die Ausfuhr von Branntwein in die Türkei vergrößerte sich: Rund 6.000 Hektoliter (+53 Prozent) mehr exportierte Deutschland 2022 verglichen mit dem Vorjahr. Das entsprach rund 16 Millionen Euro mehr (+79 Prozent).
Was handeln Deutschland und die Türkei?
Gehandelt werden vor allem Güter der gewerblichen Wirtschaft. Diese nahmen 2022 bei den Einfuhren einen Anteil von 93 Prozent und bei den Ausfuhren von rund 98 Prozent am Gesamthandel zwischen den Ländern ein.
Betrachtet man das gesamte Handelsvolumen in Euro, so exportiert Deutschland mehr Produkte in die Türkei als es von dort importiert. Die deutschen Ausfuhren in die Türkei 2022 lagen insgesamt bei rund 27 Milliarden Euro. Bei den Einfuhren aus der Türkei waren es etwa 25 Milliarden Euro. Bei Gütern der Ernährungs- und Landwirtschaft hingegen importierte Deutschland mehr aus der Türkei als es dorthin ausführt.