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Außenhandel mit Japan Deutscher Außenhandel

Die Inselnation Japan hat eine einzigartige Kultur, deren Koch- und Kampfkunst weltberühmt ist. Aber welche Rolle spielt der Handel mit Gütern der Land- und Ernährungswirtschaft im Land der aufgehenden Sonne?

Welche japanischen Agrar-Güter sind in Deutschland gefragt?

Die fünf führenden Importe aus Japan.

Gemessen am Wert wurden 2022 Würzsoßen (17 Millionen Euro) aus Japan am meisten in Deutschland nachgefragt. An zweiter Stelle folgte Tee mit einem Warenwert von rund 14 Millionen Euro.

Platz drei belegten Fisch und Fischzubereitungen. 367.000 Tonnen mit einem Wert von etwa zwölf Millionen Euro importierte Deutschland im Jahr 2022 davon aus Japan. Etwa die Hälfte davon waren Krebs- und Weichtiere. Branntwein folgte unter den Agrarimporten mit rund 11,6 Millionen Euro nur knapp hinter Fisch.

Insgesamt importierte Deutschland 2022 Agrarprodukte im Wert von 94 Millionen Euro aus Japan. Die eingefahrenen Güter machten allerdings nur 0,05 Prozent an den gesamten deutschen Agrar-Importen aus.

Einfuhr japanischer Produkte in Millionen Euro

Einfuhr 2021 2022
Insgesamt 23.477 25.209
Güter der Land- und Ernährungswirtschaft 105 94
darunter: Lebende Tiere 0 0
Nahrungsmittel tierischen Ursprungs 15 18
Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs 55 45
Genussmittel 35 30
Güter der gewerblichen Wirtschaft 23.372 25.115
darunter: Agrarrohstoffe (Non-Food) 25 31

Welche deutschen Agrar-Güter sind in Japan beliebt?

Die fünf führenden Exporte nach Japan.

Deutsche Milch und Milchprodukte (ohne Butter und Käse) (99 Millionen Euro), darunter vor allem Molkenproteine und Molkenpulver, erzielten 2022 noch vor dem Käse (95 Millionen Euro) den höchsten Umsatz. Danach folgten Zucker und Zuckererzeugnisse, die im Wert von 50 Millionen Euro nach Japan gelangten.

Gemessen am Warenwert lag der Hopfen aus Deutschland mit rund 33 Millionen Euro ebenfalls unter den größten Agrar-Exporten nach Japan. Betrachtet man hingegen die ausgefahrene Menge, so waren Kartoffeln und Kartoffelerzeugnisse mit etwa 20.200 Tonnen auch vorne mit dabei.

Insgesamt erwirtschaftete Deutschland 2022 553 Millionen Euro durch den Export von Agrargütern nach Japan. Das entsprach einem Anteil von 0,3 Prozent an den gesamten deutschen Agrar-Ausfuhren.

Ausfuhr deutscher Produkte in Millionen Euro

Ausfuhr 2021 2022
Insgesamt 18.245 20.434
Güter der Land- und Ernährungswirtschaft 438 553
darunter: Lebende Tiere 5 5
Nahrungsmittel tierischen Ursprungs 163 228
Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs 179 217
Genussmittel 91 102
Güter der gewerblichen Wirtschaft 17.692 19.881
darunter: Agrarrohstoffe (Non-Food) 93 117

Wie hat sich der Handel zwischen Deutschland und Japan verändert?

Der deutsche Agrar-Export nach Japan stieg 2022 gemessen am Wert um über 25 Prozent. Mit einer Zunahme von fast 40 Prozent verzeichneten tierische Nahrungsmittel die größten Gewinne. Dabei nahm zum Beispiel der Wert von nach Japan ausgefahrenem deutschem Käse um fast 40 Prozent (+27 Millionen Euro) zu. Ähnlich stark stieg der gehandelte Warenwert von Milch und Milcherzeugnissen (ohne Käse und Butter) (+26 Millionen Euro). 

Die Ausfuhr von deutschen Fleischwaren hingegen sank 2022 erneut – die gehandelte Menge in Tonnen reduzierte sich um fast 90 Prozent (-86 Tonnen) im Vergleich zum Vorjahr. 2021 war die gehandelte Menge bereits um fast 100 Prozent gefallen: von rund 20.600 Tonnen auf etwa 100 Tonnen. Das entsprach einem Verlust von rund 76 Millionen Euro. Fleisch und Fleischwaren vom Schwein machten bisher beim Fleischexport nach Japan mit rund 97 Prozent (2020) den Hauptanteil aus. Der starke Rückgang des Exportes lässt sich daher auf das von Japan verhängte Einfuhrverbot von Schweinefleisch aus Deutschland zurückführen. Dieses Verbot wurde wegen dem Auftreten der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland verhängt.

Im Gegenteil zu den Agrar-Exporten sank der Import japanischer Agrar-Güter um circa elf Prozent. Dabei nahmen die Einfuhren pflanzlicher Lebensmittel aus Japan um etwa 18 Prozent ab. Die Importe von Tee verringerten sich in 2022 um rund 23 Prozent, verglichen mit 2021. Das entsprach rund vier Millionen Euro.

Was handeln Deutschland und Japan?

Den größten Anteil am Handel der beiden Länder nehmen Güter der gewerblichen Wirtschaft ein. Güter der Land- und Ernährungswirtschaft machten am Gesamthandel zwischen Deutschland und Japan bei den Einfuhren nur 0,4 Prozent und bei den Ausfuhren 2,7 Prozent aus. 

Gemessen am Warenwert beim Handel mit landwirtschaftlichen Produkten ist Deutschlands Ausfuhr nach Japan größer als die Einfuhr. Im Gegensatz dazu importiert Deutschland insgesamt gemessen am Warenwert mehr Güter aus Japan als es nach dort exportiert. Damit ist Deutschland im Handel mit Japan insgesamt Nettoimporteur.

Die ausführliche Statistik finden Sie hier: Außenhandel mit Japan

Japan als Agrarland

Die Landfläche Japans ist rund 37,8 Millionen Hektar groß. Rund 12 Prozent, etwa 4,4 Millionen Hektar, werden landwirtschaftlich genutzt. Auf etwa der Hälfte davon wird Reis kultiviert.

Am Bruttoinlandsprodukt von Japan hat die Landwirtschaft mit einem Prozent nur einen sehr geringen Anteil. Mit etwa drei Prozent arbeitet auch nur ein kleiner Teil der japanischen Erwerbstätigen in der Landwirtschaft. Verglichen mit anderen Industrieländern ist der Agrarsektor damit jedoch noch relativ groß. In Deutschland waren zum Beispiel 2022 nur 1,2 Prozent der Erwerbstätigen in der Land- und Forstwirtschaft und Fischerei.

Japan hat nur einen geringen Selbstversorgungsgrad bei Lebensmitteln. Daher ist das Land weltweit einer der größten Importeure von Produkten der Agrar- und Ernährungswirtschaft.