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Außenhandel mit Japan Deutscher Außenhandel

Die Inselnation Japan hat eine einzigartige Kultur, deren Koch- und Kampfkunst weltberühmt sind. Aber welche Rolle spielt der Handel mit Gütern der Land- und Ernährungswirtschaft im Land der aufgehenden Sonne?

Welche japanischen Agrar-Güter sind in Deutschland gefragt?

Gemessen am Wert wurden nach vorläufigen Zahlen 2023 Würzsoßen (18 Millionen Euro) aus Japan am meisten in Deutschland nachgefragt. An zweiter und dritter Stelle folgten Branntwein und Tee mit einem Warenwert von jeweils rund 15 Millionen Euro.

Platz vier und fünf belegten Fleisch und Fleischwaren sowie Fisch und Fischzubereitungen mit je etwa 15 Millionen Euro. Bei den Fleischimporten dominierte Rindfleisch mit einem Anteil von 99 Prozent. Bei Fisch machten lebende Zierfische rund 41 Prozent aus, gefolgt von Krebs- und Weichtieren mit 23 Prozent.

Insgesamt importierte Deutschland 2023 Agrar-Produkte im Wert von 96 Millionen Euro aus Japan. Die eingeführten Güter machten allerdings nur 0,04 Prozent an den gesamten deutschen Agrar-Importen aus.

Einfuhr japanischer Produkte in Millionen Euro

Einfuhr 2022 2023
Insgesamt 25.336 25.474
Güter der Land- und Ernährungswirtschaft 106 96
Nahrungsmittel tierischen Ursprungs 22 17
Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs 50 46
Genussmittel 34 34
Güter der gewerblichen Wirtschaft 25.230 25.378
darunter: Agrarrohstoffe (Non-Food) 31 29

Anmerkung: Datenstand 2023 vorläufig

Welche Agrar-Güter aus Deutschland sind in Japan beliebt?

Milch und Milchprodukte (ohne Butter und Käse), darunter vor allem Molkenproteine und Molkenpulver, erzielten 2023 laut vorläufigen Zahlen mit 60 Millionen Euro noch vor dem Käse (59 Millionen Euro) den höchsten Umsatz beim Agrar-Export aus Deutschland nach Japan. Danach folgten Zucker und Zuckererzeugnisse, die im Wert von 45 Millionen Euro nach Japan gelangten.

Gemessen am Warenwert lagen Malz und Hopfen aus Deutschland mit je rund 30 Millionen Euro ebenfalls unter den größten Agrar-Exporten nach Japan. Betrachtet man die ausgeführte Menge, so belegte Malz mit etwa 40.900 Tonnen sogar den vordersten Platz.

Insgesamt erwirtschaftete Deutschland 2023 455 Millionen Euro durch den Export von Agrar-Gütern nach Japan. Das entsprach einem Anteil von 0,2 Prozent an den gesamten deutschen Agrar-Ausfuhren.

Ausfuhr deutscher Produkte in Millionen Euro

Ausfuhr 2022 2023
Insgesamt 20.489 20.189
Güter der Land- und Ernährungswirtschaft 552 455
darunter: Lebende Tiere 5 4
Nahrungsmittel tierischen Ursprungs 228 135
Nahrungsmittel pflanzlichen Ursprungs 217 222
Genussmittel 102 94
Güter der gewerblichen Wirtschaft 20.034 19.734
darunter: Agrarrohstoffe (Non-Food) 117 77

Anmerkung: Datenstand 2023 vorläufig

Wie hat sich der Handel zwischen Deutschland und Japan verändert?

Der deutsche Agrar-Export nach Japan sank 2023 gemessen am Wert um 18 Prozent. Mit einem Rückgang von fast 41 Prozent verzeichneten tierische Nahrungsmittel die größten Verluste. Dabei nahm zum Beispiel der Wert von nach Japan ausgeführtem deutschem Käse um 38 Prozent (-36 Millionen Euro) ab. Ähnlich stark sank der gehandelte Warenwert von Milch und Milcherzeugnissen (ohne Käse und Butter) (-40 Millionen Euro).

Die Ausfuhr von deutschen Fleischwaren blieb im Gegensatz zu den vergangenen Jahren 2023 konstant. Im Vorjahr hatte sich die gehandelte Menge in Tonnen um fast 90 Prozent (-88 Tonnen) im Vergleich zu 2021 reduziert. 2021 war die gehandelte Menge bereits um fast 100 Prozent gefallen: von rund 20.600 Tonnen auf etwa 100 Tonnen. Das entsprach einem Verlust von rund 76 Millionen Euro. Fleisch und Fleischwaren vom Schwein hatten bisher beim Fleischexport nach Japan mit rund 97 Prozent (2020) den Hauptanteil ausgemacht. Der starke Rückgang des Exportes lässt sich daher auf das von Japan verhängte Einfuhrverbot von Schweinefleisch aus Deutschland zurückführen. Dieses Verbot wurde wegen dem des Auftretens der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland verhängt.

Die importierte Menge japanischer Agrar-Güter in Euro verringerte sich ebenfalls leicht. Die Importe von Fisch nahmen mit einem Minus von fünf Millionen Euro im Vergleich mit 2022 am meisten ab. Leicht gestiegen war die Einfuhr von Branntwein mit einem Plus von 7,5 Prozent (+1 Millionen Euro).

Was handeln Deutschland und Japan?

Den größten Anteil am Handel der beiden Länder nehmen Güter der gewerblichen Wirtschaft ein. Güter der Land- und Ernährungswirtschaft machten 2023 am Gesamthandel zwischen Deutschland und Japan bei den Einfuhren nur 0,4 Prozent und bei den Ausfuhren 2,3 Prozent aus.

Beim Handel mit landwirtschaftlichen Produkten ist Deutschlands Ausfuhr nach Japan, gemessen am Warenwert, größer als die Einfuhr. Damit ist Deutschland im Agrar-Handel mit Japan Nettoexporteur. Im Gegensatz dazu importiert Deutschland bei Gütern der gewerblichen Wirtschaft mehr aus Japan als es nach dort exportiert.

Die ausführliche Statistik finden Sie hier: Außenhandel mit Japan

Japan als Agrarland

Die Landfläche Japans ist rund 37,8 Millionen Hektar groß. Rund zwölf Prozent, etwa 4,4 Millionen Hektar, werden landwirtschaftlich genutzt. Auf etwa der Hälfte davon wird Reis kultiviert.

Am Bruttoinlandsprodukt von Japan hat die Landwirtschaft mit einem Prozent nur einen sehr geringen Anteil. Mit etwa drei Prozent arbeitet auch nur ein kleiner Teil der japanischen Erwerbstätigen in der Landwirtschaft. Verglichen mit anderen Industrieländern ist der Agrarsektor damit jedoch noch relativ groß. In Deutschland waren zum Beispiel 2022 nur 1,2 Prozent der Erwerbstätigen in der Land- und Forstwirtschaft und Fischerei.

Japan hat nur einen geringen Selbstversorgungsgrad bei Lebensmitteln. Daher ist das Land weltweit einer der größten Importeure von Produkten der Agrar- und Ernährungswirtschaft.