Hier beginnt der Hauptinhalt dieser Seite

Waldbrandstatistik Forstwirtschaft

Seit den verheerenden Waldbränden Mitte der 1970er-Jahre werden durch die Bundesverwaltung mit den zuständigen Landesforstbehörden die Daten der Bundesländer zu einer bundesweiten Statistik zusammengeführt. Sie gibt Auskunft über Flächengrößen, Ursachen und Verluste sowie Ausgaben für die Waldbrandvorbeugung und -kontrolle.

Waldbrandstatistik 2023: Fläche von rund 1.771 Fußballfeldern verbrannt

Im Jahr 2023 vernichteten 1.059 Brände rund 1.240 Hektar Waldfläche (2022: 2.397 Brände auf 3.058 Hektar) – dies zeigt die Waldbrandstatistik des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL). Die verbrannte Fläche entspricht damit in etwa 1.771 Fußballfeldern.

Die Anzahl der Brände 2023 lag mit 1.059 knapp unter dem Mittel von 1.157 Bränden, während die verbrannte Waldfläche rund 44 Prozent über dem langjährigen Durchschnittswert von 859 Hektar (seit 1991) lag.

60 Prozent der Waldfläche im Mai verbrannt

Der Zeitraum mit den meisten Waldbränden waren die Monate Mai bis Juli (85 Prozent). Allein bei den Bränden im Mai entstand fast 60 Prozent der Schadensfläche.

Im Vergleich der Bundesländer liegt Brandenburg mit seinen leicht brennbaren Kiefernwäldern und den sandigen Böden mit 251 Bränden und rund 765 Hektar an der Spitze. Die zweitgrößte Fläche verbrannte in Mecklenburg-Vorpommern mit 192 Hektar, verteilt auf 57 Brände. Darauf folgt Sachsen mit 114 Bränden und einer verbrannten Fläche von 137 Hektar.

Brandursache häufig unbekannt

Rund 77 Prozent der Waldfläche (960 Hektar) verbrannte aus ungeklärten Ursachen, gefolgt von Fahrlässigkeit mit ungefähr 14 Prozent. Mehr als die Hälfte (141) der Brände, die durch Fahrlässigkeit entstanden, sind zum Beispiel auf die Allgemeinheit, unter die unter anderem Camper, Besucher im Wald oder Kinder fallen, zurückzuführen.

Bei den „sonstigen handlungsbedingten Einwirkungen“ sind solche Brandursachen aufgeführt, bei denen angenommen wird, dass der Brand durch bekannte Einwirkungen verursacht wurde, allerdings ohne dass Fahrlässigkeit angenommen werden konnte (zum Beispiel Entzündung durch Munition auf einem Truppenübungsplatz). 2023 wurden so 69 Waldbrände auf rund 61 Hektar (4,9 Prozent) verursacht.

Hier finden Sie die Waldbrandstatistiken der Bundesrepublik Deutschland der vergangenen Jahre:

Visualisierung ausgewählter Daten zur Waldbrandstatistik

Die Waldbrandstatistik zum Download als csv-Datei oder über eine Schnittstelle (API) finden Sie unter: Open Data - Waldbrandstatistik

Brände in Europa

Einen Überblick über die Brände in Europa verschafft der Emergency Management Service der Europäischen Kommission. Mit Hilfe eines Satelliten (VIIRS) werden Brände in Europa erkannt. Die Bildergalerie zeigt die monatlichen Brände im Jahr 2024.

Quelle: Europäisches Waldbrandinformationssystem

Ursprung der Waldbrandstatistik

Der Wald hat vielfältige Funktionen, darunter die Nutz-, Schutz- oder Erholungsfunktion. Gerade in dicht besiedelten Ländern wie Deutschland spielt daher der Schutz und Erhalt des Waldes eine wichtige Rolle. Dazu gehört auch die Minimierung oder Vermeidung der Vernichtung von Waldflächen durch Kalamitäten, wie beispielsweise Waldbrände.

Seit den verheerenden Waldbränden Mitte der 1970er-Jahre werden durch die Bundesverwaltung mit den zuständigen Landesforstbehörden die Daten der Bundesländer zu Waldbränden in einer bundesweiten Statistik zusammengeführt. Diese gibt Auskunft über Flächengrößen, Ursachen und Verluste sowie Ausgaben für die Waldbrandvorbeugung und -kontrolle.

Aufgrund der ermittelten Werte können Prognosen und Risiken aufgezeigt und Vorkehrungen zur Vermeidung von Waldbränden getroffen werden. Dies dient dem Ziel, in Zukunft die Waldbrände in Anzahl und Flächengröße zu verringern.

Häufig gestellte Fragen zur Waldbrandstatistik