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Kleine Hochsee- und Küstenfischerei

2018 haben sich die Gewinne der Flotte insgesamt das dritte Jahr in Folge verbessert

Gewinn der Kleinen Küsten- und Hochseefischerei je Unternehmen nach Regionen und Fischereierzeugnissen

Zur Ermittlung der wirtschaftlichen Lage der Kleinen Hochsee- und Küstenfischerei werden die Buchführungsdaten von 126 Testbetrieben ausgewertet. Die zentrale Größe für die Erfolgsmessung ist der Gewinn. Der Gewinn umfasst bei Einzelunternehmen und Personengesellschaften das Entgelt für die nicht entlohnte Arbeit des Unternehmers sowie der mitarbeitenden, nicht entlohnten Familienangehörigen. Die Ergebnisse der Kleinen Hochsee- und Küstenfischerei können für Deutschland insgesamt als repräsentativ angesehen werden, bei stärkerer Differenzierung sind sie in ihrer Aussagekraft jedoch weiterhin eingeschränkt, da die Zahl der am Testbetriebsnetz teilnehmenden Kutter hierfür zu klein ist.

Das Schaubild verdeutlicht die Gewinnentwicklung der Kleinen Hochsee- und Küstenfischerei der vergangenen zehn Jahre. Es wird deutlich, dass die Entwicklung des Gewinns in den verschiedenen Regionen und für die verschiedenen Fischereierzeugnisse sehr heterogen ist. Grund hierfür ist zum einen, dass Anlandemengen und Produktpreise relativ großen jährlichen Veränderungen unterliegen. Zum anderen sind unterschiedliche strukturelle Gegebenheiten in den Fangregionen ausschlaggebend. So weisen die Gewinne der Krabbenfischer im dargestellten Zeitraum deutlich stärkere Gewinnschwankungen auf als die Frischfischfischerei. Während die Gewinne der Krabbenfischer zwischen rund 43.400 Euro (2011) bis 136.700 Euro (2012) schwankten, reichte die Spanne bei den Frischfischfängern lediglich von 30.200 (2014) und 78.100 (2018). Außerdem entwickelten sich die Gewinne in der Frischfischfischerei in den verschiedenen Regionen (früheres Bundesgebiet gegenüber Mecklenburg-Vorpommern) zum Teil gegenläufig.

2018 haben sich die Gewinne der Flotte insgesamt das dritte Jahr in Folge verbessert. Sie stiegen um 10,2 % auf rund 105.300 €/Unternehmen. Während Frischfischfischer in Mecklenburg-Vorpommern einen Gewinnrückgang von 17,5 % zu verzeichnen hatten, stiegen die Gewinne im alten Bundesgebiet sowohl für Frischfischfischer (+ 38,8 %) als auch für Krabbenfischer (+ 7,0 %) an.

Grund für den deutlichen Anstieg der Gewinne der Frischfischfänger im alten Bundesgebiet, und somit der deutschen Frischfischfänger insgesamt, sind strukturelle Änderungen. Zum ersten Mal konnten auch Frischfischfänger mit einer Schiffslänge von über 26 m in die Auswertung einbezogen werden. Da die Anzahl dieser Betriebe in der Grundgesamtheit im vergangenen Jahr deutlich angestiegen ist (+ 56 %), erfolgt zudem einen entsprechend hohe Gewichtung. Die Ergebnisse dieser vergleichsweise wirtschaftlich starken Betriebe, haben somit einen deutlichen Einfluss auf das Gesamtergebnis. Rückgänge der Umsatzerlöse aufgrund von geringeren Anlandemengen bei nahezu unveränderten Preisen hätten ohne diese strukturellen Änderungen zu einem Gewinnrückgang, ähnlich dem der mecklenburg-vorpommerschen Frischfischfänger geführt.

Broschüre Buchführungsergebnisse der Kleinen Hochsee- und Küstenfischerei 2018

Weiterleitung: Testbetriebsnetz Fischerei