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Milch und Milcherzeugnisse Versorgungsbilanzen

Die Versorgungsbilanz Milch und Milcherzeugnisse bietet Informationen zu Herstellungsmenge, Verbrauch, Ein- und Ausfuhren sowie zum Selbstversorgungsgrad von Konsummilch, Butter, Käse und Dauermilcherzeugnissen.

Konsummilch: Pro-Kopf-Verbrauch 2023 auf unter 46 Kilogramm gesunken

Nach vorläufigen Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) sank die Herstellung von Konsummilch im Vergleich zum Vorjahr um fast ein Prozent auf rund 4,1 Millionen Tonnen. Mehr als die Hälfte der Gesamtherstellungsmenge entfiel auf Vollmilch (55 Prozent), ein weiterer großer Anteil auf teilentrahmte Milch (37 Prozent).

2023 wurden 522.400 Tonnen Konsummilch (hier Vollmilch, teilentrahmte und entrahmte Milch, sowie sonstige Konsummilch) exportiert und 250.300 Tonnen importiert. Sowohl Einfuhren (+ 25 Prozent) als auch Ausfuhren (+5 Prozent) von Konsummilch sind gegenüber dem Vorjahr angestiegen.

Der Pro-Kopf-Verbrauch von Konsummilch ging um fast ein Prozent auf etwas unter 46 Kilogramm pro Kopf zurück und stellte damit das Rekordtief des vergangenen Jahres ein. Der Selbstversorgungsgrad bei Konsummilch lag 2023 bei 107 Prozent (-0,6 Prozentpunkte).

Butterverbrauch um 1,4 Prozent gesunken

Während die Herstellung von Butter, Milchfett- und Milchstreichfetterzeugnissen 2023 insgesamt nur leicht um 1,8 Prozent auf 480.500 Tonnen anstieg, nahm die Butterherstellung im vergangenen Jahr sogar um fast vier Prozent zu. Die Exporte von Butter, Milchfett- und Milchstreichfetterzeugnisse stiegen um vier Prozent, gleichzeitig sanken die Importe um mehr als zehn Prozent.

Der Pro-Kopf-Verbrauch von Butter, Milchfett- und Milchstreichfetterzeugnissen fiel um 1,4 Prozent auf 5,56 Kilogramm (in Butterwert). Durch den geringeren Verbrauch erhöhte sich der Selbstversorgungsgrad für Butter, Milchfett- und Milchstreichfetterzeugnisse auf 102 Prozent.

820 Gramm weniger Käse pro Person

Die Herstellungsmenge von Käse insgesamt lag im Jahr 2023 bei 2,7 Millionen Tonnen (+0,6 Prozent). Zu Käse insgesamt zählen Hartkäse, Schnitt- und halbfester Schnittkäse, Weich- und Frischkäse, Pasta filata Käse, Sauermilch-, Koch- und Molkenkäse, Schmelzkäse und Schmelzkäsezubereitungen. Mit einem Anteil von je etwa 30 Prozent an der gesamten Käseherstellung gehören Schnittkäse einschließlich halbfester Schnittkäse sowie Frischkäse weiterhin zu den wichtigsten Käsen.

Bei den Importen von Käse (872.600 Tonnen; -2,1 Prozent) wurden gegenüber dem Vorjahr Rückgänge verzeichnet, die Exporte hingegen stiegen wieder an (1,4 Millionen Tonnen; +6,6 Prozent). 2023 lagen die Ausfuhrmengen damit gut beim 1,5‑fachen der Einfuhren.

Auch der Pro-Kopf-Verbrauch von Käse sank erneut von 24,6 Kilogramm im Jahr 2022 auf 23,8 Kilogramm in 2023. Der Selbstversorgungsgrad stieg im gleichen Zeitraum leicht auf 132 Prozent an.

Selbstversorgungsgrad von Kondensmilcherzeugnissen auf 1.078 Prozent gestiegen

Die Herstellungsmenge von Trockenmilcherzeugnissen einschließlich Molkenpulver ist 2023 gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Prozent auf 1,1 Millionen Tonnen gestiegen.  Im selben Jahr wurden 298.100 Tonnen Kondensmilcherzeugnisse produziert (+1,3 Prozent).

Trockenmilcherzeugnisse (Magermilch- und Buttermilchpulver, Sahne,- Vollmilchpulver, teilentrahmtes Milchpulver und sonstige Milcherzeugnisse in Pulverform), Molkenpulver und Kondensmilcherzeugnisse gehören zu den Dauermilcherzeugnissen. Diese zeichnen sich durch eine lange Haltbarkeit aus.

Für Magermilchpulver sowie Molkenpulver war die exportierte Menge etwa vier Mal so hoch wie der Import. In den Export gelangten insgesamt 850.700 Tonnen (+0,6 Prozent) Trockenmilcherzeugnissen einschließlich Molkenpulver.

2023 waren 608.500 Tonnen Trockenmilcherzeugnisse inklusive Molkenpulver verfügbar zum Verbrauch. Das entspricht etwa 7,2 Kilogramm pro Kopf. Der Selbstversorgungsgrad sank auf 175 Prozent (-3 Prozentpunkte). Für Kondensmilcherzeugnisse hingegen stieg der Selbstversorgungsgrad von 302 auf 1.078 Prozent.

Herstellung von Eiweißerzeugnissen aus Milch und Molke gesunken

69.100 Tonnen Eiweißerzeugnisse aus Milch und Molke wurden 2023 hergestellt und verzeichneten damit ein Minus von rund neun Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Der Pro-Kopf-Verbrauch sank 2023 um elf Prozent auf etwa 540 Gramm. Eiweißerzeugnisse finden unter anderem Verwendung in Sportlernahrung, Schmelzkäsezubereitungen oder Backmischungen.

Anmerkung: Daten 2023 vorläufig, Quelle: BLE 415

Visualisierung der Versorgungsbilanz Versorgung mit Konsummilch und Milcherzeugnissen